Der WAZ-Konzern will demnächst neben den Abo-Zeitungen auch Briefe ins Haus bringen. Wie Geschäftsführer Bernd Nacke jetzt auf der ZVW-Betriebsversammlung („Westfälische Rundschau“) den RedakteurInnen sagte, habe man die A-, B-, C- und D-Lizenz für den Postvertrieb beantragt. Ein Pilotprojekt solle es demnächst geben. Erfahrungen im Vertrieb habe man ja: „Wir wissen, wie wir in die Häuser reinkommen“, so Nacke. Aber diese Aufgabe sollten nicht die Zeitungszusteller übernehmen.
Die Lizenzen für den Postvertrieb vergibt die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn. Die B-Lizenz zum Beispiel ist die Erlaubnis, Massensendungen von mindestens 50 Stück und 50 Gramm pro Stück zu verteilen, die D-Lizenz lässt den Inhaber Briefe bis 200 Gramm zustellen, wenn er damit auch qualitativ höherwertige Dienstleistungen anbietet. Das heißt, ein Brief, der vor 17 Uhr beim Kunden abgeholt wurde, muss am selben Tag zugestellt werden. Ein Brief, der nach 17 Uhr abgeholt wurde, spätestens am folgenden Tag. Ende 1999 waren über 400 private Firmen im Besitz der D-Lizenz, insgesamt gibt es nach Auskunft der Behördenpressestelle 650 Lizenznehmer.