WAZ zieht Reporter aus Stadteilen zurück

Firmensitz der Funkegruppe in Essen. Foto: Udo Milbret

Bei Funke wird weiter gespart: Der Essener Medienkonzern hat jetzt die gemeinschaftliche Stadtteilredaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) und der Neuen Ruhr Zeitung (NRZ) in Duisburg-Nord geschlossen. Kritische Beobachter im Verlag fragen sich, ob bald weitere Schließungen folgen. Im Verbreitungsgebiet der WAZ, der „größten Regionalzeitung“ Deutschlands, auf rund 4.450 Quadratkilometer arbeiten zahlreiche Lokal-, vornehmlich in den Reviermetropolen des Ruhrgebietes auch Stadtteilredaktionen.


Die WAZ „berichtet lesernah“, in der Zeitung „findet die Stadt statt“, heißt es in der Eigenwerbung. Auf die jetzige Schließung angesprochen, antwortete der Pressesprecher des Funke-Konzerns Tobias Korenke: „Es gibt Überlegungen, sich in Duisburg von Mietobjekten zu trennen. Das würde bedeuten, dass die für die jeweiligen Stadtteile verantwortlichen Reporter in der Hauptredaktion ‚stationiert‘ sind, aber mobil von vor Ort berichten. Mit Entlassungen wäre ein solcher Schritt nicht verbunden. Aber, wie gesagt, es handelt sich bisher nur um Überlegungen.“ Diese „Überlegungen“ sind in einem Fall bereits Realität. Auch wenn es zunächst nur um „Mietobjekte“ ginge, verliert die Zeitung weiter an Präsenz. Von den Lesern wurde gerade die direkte Anwesenheit in den Stadtvierteln als Vorteil bei der Berichterstattung geschätzt. Auch die Lokalsportredaktionen könnten in Essen zentral zusammengefasst werden. Auf eine entsprechende M-Anfrage gab es von Funke noch keine Auskunft.

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