Eine schöne Stilblüte

„Bunte Duden“ in M 05/2007

Ihren Beitrag über „Bunte Duden“ finde ich ärgerlich platt und zum überwiegenden Teil falsch. Stilistisch wie inhaltlich passt er allenfalls in eine schlechte Schülerzeitschrift, nicht jedoch in die Mitgliederzeitschrift einer Gewerkschaft mit u. a. weit über 150.000 Medienprofis.

Zunächst sind keineswegs alle Korrektoren und Schlussredakteure „glücklich“ oder empfinden „großes Aufatmen“ über den aktuellen (im Übrigen fast ein Jahr alten) gelben Duden, sondern sind einfach nur genervt. Die Empfehlungen gehen nämlich genau in Richtung der „älteren neuen Schreibe“, die Sie ein paar Zeilen weiter selbst anprangern. …
„Besonders unverzichtbar“ erscheint Ihnen der grüne Duden – eine schöne Stilblüte. Der heißt zudem längst nicht mehr „Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“ (nur noch im Untertitel), sondern eben „Richtiges und gutes Deutsch“. Ich habe hier die aktuelle, 6. Auflage vor mir liegen, und die ist seit Februar 2007 im Handel! Wen wollen Sie da im Dudenverlag gefragt und die Auskunft erhalten haben, der Band käme dieses und „wohl auch“ nächstes Jahr nicht? Am Rande sei noch bemerkt, dass Herr Sick sich in vielen Fällen auf eben diesen Duden bezieht. …

 

Weitere aktuelle Beiträge

Smart-Genossenschaft für Selbstständige

Smart klingt nicht nur schlau, sondern ist es auch. Die solidarökonomische Genossenschaft mit Sitz in Berlin hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 vielen selbstständig Tätigen eine bessere und stärkere soziale Absicherung verschafft – genau der Bereich, der bei aller Flexibilität und Selbstbestimmtheit, die das selbstständige Arbeiten mit sich bringt, viel zu oft hinten runterfällt.
mehr »

Medienkompetenz: Von Finnland lernen

Finnland ist besonders gut darin, seine Bevölkerung gegen Desinformation und Fake News zu wappnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Schulen, aber die Strategie des Landes geht weit über den Unterricht hinaus. Denn Medienbildung ist in Finnland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auf vielen Ebenen in den Alltag integriert ist und alle Altersgruppen anspricht. Politiker*innen in Deutschland fordern, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Kann das gelingen?
mehr »

Beim Tatort selbst ermitteln

Ein Zocker sei er nicht. So sagte es Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks (SWR), als er im August vorigen Jahres auf der Gamescom in Köln zu Gast war. Am ARD-Stand hat sich der damalige Vorsitzende des Senderverbunds dennoch zum Zocken eingefunden, zu sehen auch im Stream auf der Gaming-Plattform Twitch. Erstmals hatte die ARD einen eigenen Auftritt auf der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele – ein deutliches Signal, dass die ARD auch auf Games setzt. Und das hat maßgeblich mit dem SWR zu tun.
mehr »

Im Fokus: Justiz und Rechtspopulisten

Ein mildes Urteil ist es tatsächlich geworden: David Bendels, Chefredakteur des AfD-nahen „Deutschland-Kuriers“, ist am Montag vom Amtsgericht Bamberg zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Er soll die geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit einem Post auf dem Kanal des „Deutschland-Kuriers“ der Plattform X verunglimpft haben. Faeser war mit einem Schild vor dem Körper zu sehen, auf dem steht: „Ich hasse die Meinungsfreiheit.“
mehr »