Ihren Beitrag über „Bunte Duden“ finde ich ärgerlich platt und zum überwiegenden Teil falsch. Stilistisch wie inhaltlich passt er allenfalls in eine schlechte Schülerzeitschrift, nicht jedoch in die Mitgliederzeitschrift einer Gewerkschaft mit u. a. weit über 150.000 Medienprofis.
Zunächst sind keineswegs alle Korrektoren und Schlussredakteure „glücklich“ oder empfinden „großes Aufatmen“ über den aktuellen (im Übrigen fast ein Jahr alten) gelben Duden, sondern sind einfach nur genervt. Die Empfehlungen gehen nämlich genau in Richtung der „älteren neuen Schreibe“, die Sie ein paar Zeilen weiter selbst anprangern. …
„Besonders unverzichtbar“ erscheint Ihnen der grüne Duden – eine schöne Stilblüte. Der heißt zudem längst nicht mehr „Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“ (nur noch im Untertitel), sondern eben „Richtiges und gutes Deutsch“. Ich habe hier die aktuelle, 6. Auflage vor mir liegen, und die ist seit Februar 2007 im Handel! Wen wollen Sie da im Dudenverlag gefragt und die Auskunft erhalten haben, der Band käme dieses und „wohl auch“ nächstes Jahr nicht? Am Rande sei noch bemerkt, dass Herr Sick sich in vielen Fällen auf eben diesen Duden bezieht. …