Leserbrief: Todesschüsse aus deutschen Waffen im Iran

Pulitzer Preis für iranischen Fotografen
in M 01 / 02.2007

Das mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnete Foto kenne ich aus der Publikation: „Im Visier: Heckler & Koch“ (S. 16) über die Waffen des deutschen Waffenherstellers.

Diese Hinrichtung von elf Kurden wurde mit dem G-3 Gewehr von Heckler und Koch durchgeführt. Frühere Bundesregierungen vergaben von 1961 – 1981 großzügig Lizenzen an 15 Staaten weltweit zum Nachbau des Schnellfeuergewehres G-3 darunter 1967 an den Iran. Lizenzhalter ist die Bundesrepublik. Im Iran wurde dann 1968 eine Waffenfabrik mit bundesdeutscher Hilfe gebaut. Aus dem Iran wurden G-3 Gewehre unter anderem nach Darfur / Sudan für die Reitermilizen exportiert unter Verletzung des Lizenzvertrages ohne Protest der Bundesregierung. Vermutlich wusste der Fotograf nicht, dass diese Gewehre deutschen Ursprungs sind. Wohl ist die Abbildung so klein, dass der Textschreiber dies nicht sehen konnte und somit die Waffen keine Erwähnung fanden. Ich halte dies aber für bedeutend, dass der Pulitzer Preis für ein Foto vergeben wurde, auf dem deutsche Waffen „totbringend“ abgebildet sind. Die umfassende Firmengeschichte von Heckler & Koch finden Sie auf folgender Homepage: www.rib-ev.de/daks

 
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Mit Perspektiven gegen soziale Spaltung

Die Berichterstattung über den Nahostkrieg zwischen Staatsräson und Menschenrechten ist heikel, denn die Verengung des Diskurses begünstigt einen Vertrauensverlust der Medien und die soziale Spaltung in Deutschland. Beides wird durch den politischen Rechtsruck befeuert. Grund genug, den medialen Diskurs genauer unter die Lupe zu nehmen.
mehr »

Neue Perspektiven für Klimajournalismus

Besondere Zeiten brauchen einen besonderen Journalismus – ein Motto, dass das im Juli gelaunchte deutschsprachige Medienprojekt „Neue Zukunft“ nicht aus werbestrategischen Gründen ausgegeben hat. Die Klimakrise und die Klimagerechtigkeitsbewegung erhalten in vielen Medien der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ihrer Meinung nach nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade Gerechtigkeitsfragen erhöhen den Handlungsdruck im Zusammenhang mit den Folgen menschlichen Raubbaus an Ressourcen und Umwelt.
mehr »

Klimaleugnung in den Medien

Rechtspopulistische Bewegungen machen weltweit mobil gegen den Klimaschutz. Sie zeigen sich „skeptisch“ gegenüber dem Klimawandel und lehnen klima- und energiepolitische Maßnahmen ab. Ein Widerspruch: Obgleich „Klimaskepsis“ und die Leugnung des menschengemachten Klimawandels vielfach zentrale Positionen der politischen Rechten markieren, existieren auch gegenläufige Tendenzen in Bezug auf Umwelt- und Naturschutz. Denn auch Rechte waren stets in Umweltbewegungen zugegen. Das hat Tradition.
mehr »