Schülerzeitungspreise im Bundesrat

1900 Einsendungen, 32 preisgekrönte Redaktionen zur Verleihung und zum Kongress in Berlin

Die „Digital Natives“ haben mit den „Holzmedien“ nichts mehr am Hut? Die „Millennials“ gehen nur noch online auf Info-Suche? Wer das glaubt, der wurde bei der Preisverleihung des Schülerzeitungswettbewerbs von Jugendpresse Deutschland und den Bundesländern am 6. Juni 2016 im Bundesrat in Berlin eines Besseren belehrt: 1900 Einreichungen hatte es gegeben, ganz überwiegend Printmedien. 32 Redaktionen der verschiedenen Altersstufen und Schularten aus zehn Bundesländern nahmen die insgesamt 34 Preise entgegen und erhielten von den Laudatoren oft großes Lob für die grafisch ausgefeilten Produkte – ein bisschen Wehmut im Rückblick auf die eigenen Möglichkeiten als Schülerzeitungsredakteur war bei manchem heutigen Zeitungs- oder Sendechef wohl auch dabei.

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der als derzeitiger Bundesratspräsident nicht nur der Hausherr der Preisverleihung war, sondern auch der Schirmherr des Schülerzeitungswettbewerbs 2016, betonte die Pflicht zur Objektivität in der Berichterstattung, die auch für die Schülerzeitungen schon Verpflichtung sein sollte.

Preisverleihung des Schülerwettbewerbs der Länder 2016

Den Anfang im Urkundenreigen machten die erstaunlichen „Reporter Kids“ aus Groß-Köris in Brandenburg, in der dju Berlin-Bandenburg bestens bekannt. Denn in ihrem Landeswettbewerb, bei dem die dju in ver.di in der Jury sitzt, sind die rasenden „Reporter Kids“ immer ganz vorne dabei und wandern dann als Vorschlag an die Bundesjury. Auch aus Hessen, wo sich die dju in ver.di ebenfalls als Juror am Landeswettbewerb beteiligt, waren Schulen bei den Bundespreisen dabei.

Zu allen sechs Schularten, in der jeweils drei Preise verteilt wurden, hatte die Otto-Brenner-Stiftung zusätzlich je einen Förderpreis gestiftet. Weitere thematische Sonderpreise gab es für Artikel zum „Mobbing an der Schule“, zum „EinSatz für eine bessere Gesellschaft“, das Leben mit gesundheitlichen Einschränkungen, „Europa hier bei mir“, Sicherheit und Gesundheit an der Schule sowie „Digitale Medien und Schule“. Zum ersten Mal war der Zeitungsverlegerverband BDZV mit einem Sonderpreis „Ideen. Umsetzen – Der Innovationspreis für Schülerzeitungen“ dabei. Hier gewann das Heft „Eat & Read“ vom Hamburger Allee Gymnasium, entstanden aus regelmäßigen Redaktionsgesprächen mit Klassen aus der eigenen Schule in gemütlicher Frühstücksatmosphäre.

Am 7. Juni geht der Ausflug der Preisträger mit einem Schülerzeitungskongress der Jugendpresse Deutschland in Berlin weiter.

Alle Preisträger auf einen Blick

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rechtsstaat lässt Journalist*innen im Stich

Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem schweren Angriff von Neonazis auf zwei Journalisten in Fretterode (Thüringen) im April 2018 beginnt zwei Tage vor Weihnachten am Montag, den 22. Dezember 2025 am Landgericht Mühlhausen das Revisionsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten Heise in Fretterode (Thüringen).
mehr »

Russland erklärt DW zur «unerwünschten Organisation»

Nach der gestern, am 14. Dezember 2025, bekanntgewordenen Hochstufung des deutschen Auslands-TV durch den russischen Staat von einer Auslandsagenten-Organisation zur unerwünschten Organisation fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den wirksamen Schutz von durch Sanktionen betroffenen Journalistinnen und Journalisten.
mehr »

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »