G20-Akkreditierungen rechtswidrig entzogen

Justitia am Portal Amtsgericht Berlin Neukölln. Foto: Hermann Haubrich

Als weiteren „wegweisenden Erfolg für die Pressefreiheit“ begrüßt die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di die Anerkennung durch die Bundesrepublik Deutschland, dass der Entzug von Presseakkreditierungen während des G20-Gipfels 2017 in Hamburg rechtswidrig war. Sechs klagenden Betroffenen hat das Verwaltungsgericht Berlin daraufhin so genannte Anerkenntnisurteile zugestellt.

Den Klagen zweier weiterer Journalisten hatte das Gericht bereits im November 2019 stattgegeben. „Während der damaligen Verhandlung konnte die Bundesregierung dem Gericht keinerlei Tatsachen präsentieren, die den Widerruf der bereits erteilten Akkreditierungen gerechtfertigt hätten. Dass das Bundespresseamt nun die Unrechtmäßigkeit dieses drastischen Schritts selbst endlich eingestanden hat, ist die richtige Konsequenz daraus“, erklärte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Cornelia Berger.

Die dju in ver.di hatte für ihre Mitglieder nach dem G20-Gipfel im August 2017 Fortsetzungsfeststellungsklagen angestrengt. „Das Bundespresseamt hat jetzt bestätigt, dass es für diesen historisch bislang einmaligen, gravierenden Eingriff in die Pressefreiheit keine gesetzliche Grundlage gab. Es muss daher dafür sorgen, dass sich solche Rechtsverstöße künftig nicht mehr wiederholen“, sagte Berger.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

dju warnt: Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu


mehr »

BVerfG stärkt Rundfunkfreiheit

Eine Hausdurchsuchung im Jahr 2022 bei einem Redakteur des freien Radios Radio Dreyeckland in Freiburg verstieß gegen die Pressefreiheit und war verfassungswidrig, entschied jetzt das Bundesverfassungsgericht (BVerfG). Damit kippt das höchste Gericht eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Stuttgart.
mehr »

Aktivrente: Keine Option für Freie

Ein Bestandteil des derzeit kontrovers diskutierten “Rentenpakts” ist die sogenannte Aktivrente. Wer trotz Ruhestand weiter erwerbstätig ist, bekommt einen Steuerbonus. Doch das geplante Gesetz enthält eine Schieflage: Freie Journalisten oder Autorinnen sind wie andere Selbstständige von der Regelung ausgenommen.
mehr »

dju fordert Schutz für Medienschaffende

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert nach dem erschreckend milden Urteil im Verfahren zum Angriff auf Journalist*innen in Dresden-Laubegast staatlich garantierten Schutz für Medienschaffende. Über zehn Männer hatten im Februar 2022 in Dresden-Laubegast am Rande einer Demonstration im verschwörungsideologischen Milieu sechs Journalist*innen und ihren Begleitschutz angegriffen.
mehr »