ARD-Freienrat konstituiert sich

Ins Leben gerufen wurde er auf dem zweiten ARD-Freienkongress im April in Stuttgart. Nun hat sich der Freienrat am Wochenende in Berlin konstituiert und als ersten Beschluss den Veranstaltungsort für den nächsten Kongress der ARD-Freien bestimmt. Dieser wird am 21. und 22. April 2018 in Bremen stattfinden. Stoff für Diskussionen gibt es sicher genug. Ein medienpolitischer Schwerpunkt wird die Strukturreform bei ARD und ZDF sein.

Der Freienrat bündelt die Interessenvertretungen für Freie der öffentlichen-rechtlichen Rundfunkanstalten, seien es Personalräte, offizielle Freienvertretungen, wie beim RBB oder beim BR, oder basisorganisierte Vertretungen, wie es sie etwa beim NDR oder beim Deutschlandfunk gibt. Die Interessenvertretungen der Sender entsenden dabei jeweils zwei Delegierte. Der Freienrat führt das operative Geschäft zwischen den ARD-Freienkongressen, stellt die Kommunikation unter den Interessenvertretungen sicher und ist Ansprechpartner nach außen. So wurde es auf dem letzten Freienkongress beim SWR in Stuttgart beschlossen, als klar war, dass die jährlichen Treffen der ARD-Freien zu einer bleibenden Institution werden sollen.

Deshalb hat sich das neu formierte Gremium in seiner konstituierenden Sitzung am Samstag auch erst einmal der Ortsfindung für den im nächsten Jahr erneut anstehenden Kongress gewidmet. Dieser findet am 21. und 22. April in Bremen statt und wird in Zusammenarbeit mit dem Personalrat von Radio Bremen sowie mit Unterstützung der Gewerkschaften ver.di und DJV ausgerichtet. Als medienpolitischen Schwerpunkt der Tagung nennt der Freienrat unter anderem die Strukturreform bei ARD und ZDF. Außerdem soll es um Perspektiven auf Festanstellung gehen, auch für programmgestaltende Freie.

Darüber hinaus wurde in der Sitzung am Wochenende ein vierköpfiger Vorstand gewählt, dem Christoph Reinhardt (RBB), Stephanie Hajdamowicz (WDR), Christina Fee Moebus (Radio Bremen) und Stefan Tiyavorabun (SWR) angehören.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Riesa: Einschränkung der Pressefreiheit

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beobachtete am vergangenen Samstag die Demonstrationen in Riesa rund um den AfD-Parteitag. Ziel der Beobachtung war der Schutz der Presse- und Berichterstattungsfreiheit sowie der Aufdeckung potenzieller Gefährdungen für Journalist*innen. Insgesamt mehr als sieben Stunden war die dju während der zahlreichen Demonstrationen vor Ort. Die Gewerkschaft übt nun insbesondere gegenüber der Polizei Kritik am Umgang mit Journalist*innen und an der Einschränkungen der Pressefreiheit während des Einsatzes.
mehr »

Ampelbilanz: Von wegen Fortschritt

"Mehr Fortschritt wagen" wollte die Ampel-Regierung laut Koalitionsvereinbarung von 2021 – auch in der Medienpolitik. Nach der desaströsen medienpolitischen Bilanz der vorausgegangenen Großen Koalition, so die Hoffnung, konnte es nun eigentlich nur besser werden. Von wegen. Die meisten der ohnehin wenig ambitionierten Vorhaben der Ampel blieben im Parteiengezänk auf der Strecke. Für den gefährdeten Lokal- und Auslandsjournalismus bleibt weiterhin vieles im Unklaren.
mehr »

Österreichs Rechte greift den ORF an

Eines muss man Herbert Kickl lassen – einen Hang zu griffigen Formulierungen hat er: „Die Systemparteien und die Systemmedien gehören zusammen, das ist wie bei siamesischen Zwillingen,“ sagte der FPÖ-Spitzenkandidat auf einer Wahlkampfveranstaltung im September. „Die einen, die Politiker, lügen wie gedruckt, und die anderen drucken die Lügen. Das ist die Arbeitsteilung in diesem System“. Seinen Zuhörenden legte Kickl mit seinen Worten vor allem eins nahe: Die rechte FPÖ könne dieses dubiose System zu Fall bringen oder zumindest von schädlichen Einflüssen befreien.
mehr »

Die Entstehung des ÖRR in Deutschland

Im Jahr 1945 strahlten die deutschen Radiosender Programme der Militärregierungen aus. Zum Beispiel Norddeutschland. Dort hatte der nationalsozialistische Reichssender Hamburg am 3. Mai seine Tätigkeit eingestellt. Nur wenige Stunden später besetzten britische Soldaten das Funkhaus und schon am 4. Mai erklang eine neue Ansage: „This is Radio Hamburg, a station of the Allied Military Government.”
mehr »