Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di unterstützt die weltweite Initiative zum Streik von Frauen und Queers am 8. März 2019. Erstmals seit 25 Jahren soll auch hierzulande wieder für gleiche Bezahlung und die Abschaffung der Paragraphen 218 und 219 gestreikt werden. Ein Netzwerk Frauen*streik plant Aktionen in mehr als 40 Städten. Auch Journalistinnen rufen zum Streik auf. Schlechte Bezahlung und hohe Belastung treffe in der Medienbranche besonders Frauen.
„Der Journalismus wird zunehmend weiblich, seit vielen Jahren dominieren die Frauen die Ausbildungszahlen – nur in den Entscheidungspositionen kommen sie noch viel zu selten an. Das muss sich ändern, grade auch im Journalismus, der stark geprägt ist von individuellen Sichtweisen. Um ein vollständiges Bild von der Welt zu vermitteln, müssen diese Sichtweisen so divers sein, wie es auch die Welt ist“, forderte die dju-Bundesvorsitzende Tina Groll.
Auch im Journalismus zeige sich: Je weiblicher ein Berufsfeld wird, desto häufiger werden prekäre Beschäftigungsformen. Vor allem Journalistinnen wählten zudem die Freiberuflichkeit, in der Hoffnung, auf diese Weise Beruf und Familie besser unter einen Hut zu kriegen: „Viele Kolleginnen bezahlen ihre Arbeit als Freie mit einem niedrigeren Verdienst und der Aussicht auf weibliche Altersarmut“, kritisierte Groll.
Die dju in ver.di kämpfe dafür, als wirksames Mittel gegen Lohndiskriminierung die Tarifbindung zu stärken, Vergütungsregeln für Freie verbindlich umzusetzen sowie Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu finden und bekannt zu machen. Eine Absage erteilte Groll der Forderung nach mehr Flexibilisierung: „Das ist nicht die Lösung.“ Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung habe ganz aktuell gezeigt, dass die Möglichkeit für mehr Homeoffice-Arbeit vor allem bei Müttern zu mehr Überstunden führt. Und im Journalismus seien „diese vor allem eins: unbezahlt“.