Noch kein Ergebnis

ver.di FilmUnion und BFFS fordern Reduzierung der täglichen Arbeitszeit

Auch die dritte Verhandlungsrunde zwischen der ver.di FilmUnion und der Produzentenallianz für die rund 23.000 Film- und Fernsehschaffenden ist am 15. Januar in München ohne Ergebnis geblieben. Vor Beginn der Verhandlungen hatten über 50 Filmschaffende zusammen mit dem Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler BFFS in einer öffentlichen Aktion vor dem Verhandlungsort ihre Forderungen nach höheren Gagen sowie für gute und erträgliche Arbeits- und Produktionsbedingungen bekräftigt.

Foto: Kersten Hüttner

„13 Stunden Arbeitszeit an Drehtagen sind auf Dauer nicht erträglich – hier muss sich schleunigst etwas ändern. Diese Forderung der Kolleginnen und Kollegen ist durch die eindringliche Protestaktion auch den Arbeitgebervertretern in der Produzentenallianz verständlich gemacht worden. Nun ist es an den Produzentenvertretern, mit uns nach einer Lösung zu suchen, die weniger lange Drehtage vorsieht“, betonte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Um trotz knapperer Budgets produzieren zu können, kalkulierten Film- und Fernsehproduktionen immer weniger Drehtage – in der Folge verschlechterten sich die Arbeitszeiten je Drehtag und die Bezahlung der Filmschaffenden vor der Kamera und des gesamten Filmteams zusehends. „Dreizehnstündige, intensive Arbeitstage bei wechselnden Einsätzen zu Tages- und Nachtzeiten dürfen nicht die Regel sein. Außerdem fordern wir sechs Prozent Gagenerhöhung, um deutliche Einkommensverbesserungen zu erreichen. Fernsehsender und Filmförderungen dürfen Gesundheit und dauerhafte Leistungsfähigkeit der Film- und Fernsehschaffenden nicht länger vernachlässigen. Unsere Forderungen lediglich unter ökonomischen Gesichtspunkten oder der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu bewerten, ist für die von belastenden Arbeitsbedingungen betroffenen Filmschaffenden nicht hilfreich“, so ver.di-Verhandlungsführer von Fintel. Die Verhandlungen werden am 26. Februar in Berlin fortgesetzt.

Weitere aktuelle Beiträge

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Hartes Brot: Freie im Journalismus

Freie Journalist*innen oder Redakteur*innen haben es häufig nicht leicht: Sie werden oft schlecht bezahlt, nicht auf Augenhöhe behandelt, Mails und Anrufe werden zuweilen ignoriert, sie warten auf Rückmeldungen zu Themenangeboten, Redaktionen sind in manchen Fällen für sie nicht zu erreichen. So geht es vielen Freien, egal, welches Medium.
mehr »

Smart-Genossenschaft für Selbstständige

Smart klingt nicht nur schlau, sondern ist es auch. Die solidarökonomische Genossenschaft mit Sitz in Berlin hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 vielen selbstständig Tätigen eine bessere und stärkere soziale Absicherung verschafft – genau der Bereich, der bei aller Flexibilität und Selbstbestimmtheit, die das selbstständige Arbeiten mit sich bringt, viel zu oft hinten runterfällt.
mehr »