Pensionskasse Rundfunk für Filmschaffende

Beim Dreh für 20x Brandenburg "Menschen Orte Geschichten" Foto: RBB/Niels Leiser

Die Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge werden künftig für alle befristet beschäftigten Mitarbeiter_innen von Produktionen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen uneingeschränkt erstattet. Unabhängig davon, ob es sich um vollfinanzierte, Co- oder geförderte Produktionen von ARD und ZDF handelt. Das wurde nun in einer präzisierenden Ergänzung zur Limburger Lösung festgehalten.

Es war ein Meilenstein in der Auseinandersetzung um die Zahlung der Pensionskassen-Beiträge für freie Filmschaffende in Auftragsproduktionen von ARD und ZDF: Die Limburger Lösung, die im August des vergangenen Jahres von ver.di, dem Bundesverband Schauspiel (BFFS), ARD und ZDF, der Produzentenallianz und der Pensionskasse Rundfunk (PKR) unterzeichnet worden war. Darin wurde vereinbart, dass die Anstalten sowohl bei voll- als auch bei teilfinanzierten Auftragsproduktionen für öffentlich-rechtliche Sender die PKR-Beiträge zu 100 Prozent erstatten. Bei Co- und bei geförderten Produktion zahlen ARD und ZDF hingegen die PKR-Beiträge in Höhe ihres Finanzierungsanteils, den restlichen Teil tragen die Produzent_innen.

Offen geblieben war damals allerdings noch die Frage, wie die Filmförder-Institutionen in die Limburger Lösung eingebunden werden könnten, denn die Befürchtungen der Produzent_innen, sich unter Umständen mit eigenen Mitteln an den PKR-Beiträgen beteiligen zu müssen, hatte sich zu einem Knackpunkt in den Verhandlungen entwickelt. Überzeugt werden konnte die Produzentenallianz mit der gegenseitigen Vereinbarung, dass sich die beteiligten Verbände bei den Filmförder-Institutionen dafür einsetzen, dass die Aufwendungen für die Pensionskasse in die Kalkulation für die Filmförderung mit einfließen können.

Dieses Vorhaben konnte nun erfolgreich umgesetzt werden. Am 27. September haben sich Vertreter_innen von ver.di, von ARD und ZDF, den Filmförder-Institutionen, vom BFFS und von der Pensionskasse Rundfunk in Frankfurt auf eine präzisierende Ergänzung zur Limburger Lösung geeinigt. Demnach können die Produzent_innen nun die Kosten für die PKR-Beiträge in die Kalkulation für die Filmförderung einbringen. Und auch im Falle der Rückzahlung der Förderung bleiben die Pensionskassenbeiträge bestehen. Unter dieser Prämisse hat sich die Produzentenallianz bereit erklärt, zukünftig auch für fernsehgeförderte Koproduktionen den vollen Anstaltsbeitrag an die Pensionskasse Rundfunk abzuführen.

„Für freie Filmschaffende in öffentlich-rechtlichen Auftragsproduktionen gibt es nun keinen Grund mehr, nicht in die Pensionskasse Rundfunk einzutreten“, sagt Manfred Kloiber, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Medien in ver.di und Mitglied des Aufsichtsrats der Pensionskasse Rundfunk. „Zumal es nun auch keine Zugangskriterien wie den Mindestverdienst oder die Mindestbeschäftigungszeit mehr gibt. Alle Freien, die 18 Jahre oder älter sind, können und sollten Mitglied werden.“

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

DGB Bayern will einen starken ÖRR

Der DGB Bayern und seine Mitgliedsgewerkschaften haben im Rahmen eines Austauschs mit der Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, die Bedeutung eines starken öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in Bayern betont. Angesichts wachsender Kritik an den Strukturen und der Berichterstattung des ÖRR erkennt der DGB Bayern die Notwendigkeit umfassender Reformen, warnt aber vor Kürzungen beim Rundfunkbeitrag.
mehr »

Sorge um Pressefreiheit in Osteuropa

„Journalistinnen und Journalisten stehen In vielen Ländern Osteuropas unter enormem Druck von Regierungen. Von Pressefreiheit kann angesichts von Repressalien wie Klagen, Bedrohungen und Inhaftierungen keine Rede mehr sein. Dabei machen die Journalist*innen einfach nur eins – ihre Arbeit“, betont Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, anlässlich der Verleihung der Free Media Awards 2024 für Medienschaffende in Osteuropa heute norwegischen Nobel-Institut in Oslo.
mehr »

Brandenburg bleibt ausreichend informiert

Am 22. September wählen die Bürger*innen Brandenburgs für fünf Jahre den neuen Landtag. Rund 2,1 Millionen Wahlberechtigte sind zwischen der Uckermark im Norden und der Lausitz im Süden zur Wahl aufgerufen. Regionale politische Information beziehen die Bürger*innen aus einem schrumpfenden Zeitungsangebot, der öffentlich-rechtlichen Zweiländeranstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sowie einem guten Dutzend kleiner privater TV-Sender.
mehr »

Filmtipp: Die Fotografin

Kate Winslet spielt Lee Miller, die bekannteste Kriegsfotografin der 1940er Jahre, als hochenergetische Künstlerin. Die 1907 geborene Lee Miller kam auf Umwegen zur Pressefotografie. Zunächst absolvierte sie eine komplette Karriere als Model. Der Surrealist Man Ray entdeckte sie für die Bildende Kunst. Bei ihm wechselte sie immer öfter auf die andere Seite der Kamera. Bereits ihr Vater hatte sie in der Funktionsweise verschiedener Apparate unterrichtet. Sie veröffentlichte bald erste eigene Arbeiten und gründete ein eigenes Studio.
mehr »