Protest gegen Spaltung und Nullrunden bei AFP

Protest gegen die Schlechterstellung von Neueingestellten bei der Nachrichtenagentur AFP Foto: Christian von Polentz/ transitfoto.de

Solidarité! und faire Bedingungen für alle wurden am 15. Dezember in Berlin Unter den Linden gefordert. Mit einer „aktiven Mittagspause“ protestierten Beschäftigte der Nachrichtenagentur Agence France-Presse GmbH (AFP) gegen die geplante Tarifspaltung und die Hinhaltetaktik ihrer Geschäftsführung bei den laufenden Tarifverhandlungen.Seit Januar 2013 gab es keine Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten der Berliner AFP-Gesellschaft. Nach langer Verschleppung hatte der Arbeitgeber in der achten Verhandlungsrunde Mitte November sogar einen drastischen Tarifabbau für Neueinstellungen verlangt.

Der übliche Gehaltszuschlag von einem Prozent pro Dienstjahr soll für neue Beschäftigte ab 2016 entfallen, auch die Urlaubsregelungen für Neue sollen verschlechtert werden. ver.di und die Berliner Beschäftigten, die gezielt dazu befragt wurden, sehen das mehrheitlich als Spaltung der Belegschaft. Sie fordern stattdessen, das von der Gewerkschaftsseite vorgelegte Modell einer gerechteren, stärker an Berufsjahren orientierten Tarifstruktur zu diskutieren. Das hat die Geschäftsführung bisher abgelehnt. Mit Hinweis auf hohe Kosten verweigert sie auch eine lineare Gehaltserhöhung für 2016/ 2017 und wollte Nullrunden vereinbaren. Angeboten wird nun lediglich eine Erhöhung des gesamten Tarifvolumens um 0,8 Prozent – gekoppelt an die Schlechterstellung neuer Mitarbeiter_innen. Dagegen richtete sich der Protest der Beschäftigten unmittelbar vor der neunten Verhandlung am 16. Dezember.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

TikTok: Mehrtägiger Streik gestartet

Weil TikTok einen massiven Stellenabbau am Berliner Standort plant, reagieren die Beschäftigten und ver.di  mit mehrtägigen Warnstreiks. Sie wehren sich dagegen, dass 150 Beschäftigte  aus der Trust-and-Safety-Abteilung durch KI und externe Dienstleister ersetzt werden sollen. Zudem wurde einer Beschäftigten aus einem anderen Bereich gekündigt, weil sie sich solidarisiert und mitgestreikt hatte. Neben der arbeitsrechtlichen hat das Thema auch eine politische Dimension.
mehr »

Neue Präsidentin bei Themis

Die Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Kultur-, Musik- und Medienbranche, Themis, hat eine neue Präsidentin. Martina Zöllner löst die langjährige Vorständin Eva Hubert ab und hat nun einen neuen, nunmehr zweiköpfigen Vorstand. Bereits im Juli war Maren Lansink, bis dahin Geschäftsführerin der Themis, zur Geschäftsführenden Vorständin berufen worden.
mehr »

TikTok droht mit Kündigung

Beschäftigte von TikTok in Berlin wehren sich seit Wochen gegen geplante Kündigungen. Arbeit von Content-Moderator*innen und Betreuer*innen für nicht-deutschsprachige Content-Creators bei TikTok Germany soll von Künstlicher Intelligenz übernommen werden. Im Juli wurde zweimal gestreikt. Es waren die ersten Streiks bei einer Social-Media-Plattform in Deutschland. Jetzt droht TikTok einer der Aktiven, Mitglied von ver.di, mit Kündigung. Die Gewerkschaft bewertet das als Einschüchterungsversuch.
mehr »

RBB: Freiwillige zur Jobaufgabe gesucht

Der RBB hat mit Wochenbeginn ein „Programm zur strukturellen Verkleinerung des Senders“ gestartet. Dabei soll vorrangig bei Personal- und Honorarkosten gekürzt werden. Um bis Jahresende mindestens neun Millionen Euro einzusparen, sind im ersten Schritt Vorruhestands- und Abfindungsangebote vorgesehen. ver.di sieht dieses Vorgehen kritisch.
mehr »