Solidarité! und faire Bedingungen für alle wurden am 15. Dezember in Berlin Unter den Linden gefordert. Mit einer „aktiven Mittagspause“ protestierten Beschäftigte der Nachrichtenagentur Agence France-Presse GmbH (AFP) gegen die geplante Tarifspaltung und die Hinhaltetaktik ihrer Geschäftsführung bei den laufenden Tarifverhandlungen.Seit Januar 2013 gab es keine Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten der Berliner AFP-Gesellschaft. Nach langer Verschleppung hatte der Arbeitgeber in der achten Verhandlungsrunde Mitte November sogar einen drastischen Tarifabbau für Neueinstellungen verlangt.
Der übliche Gehaltszuschlag von einem Prozent pro Dienstjahr soll für neue Beschäftigte ab 2016 entfallen, auch die Urlaubsregelungen für Neue sollen verschlechtert werden. ver.di und die Berliner Beschäftigten, die gezielt dazu befragt wurden, sehen das mehrheitlich als Spaltung der Belegschaft. Sie fordern stattdessen, das von der Gewerkschaftsseite vorgelegte Modell einer gerechteren, stärker an Berufsjahren orientierten Tarifstruktur zu diskutieren. Das hat die Geschäftsführung bisher abgelehnt. Mit Hinweis auf hohe Kosten verweigert sie auch eine lineare Gehaltserhöhung für 2016/ 2017 und wollte Nullrunden vereinbaren. Angeboten wird nun lediglich eine Erhöhung des gesamten Tarifvolumens um 0,8 Prozent – gekoppelt an die Schlechterstellung neuer Mitarbeiter_innen. Dagegen richtete sich der Protest der Beschäftigten unmittelbar vor der neunten Verhandlung am 16. Dezember.