ÖRR: Starke Tarifforderungen

Symbolfoto: 123rf

Über 4500 Angestellte, Freie und junge Medienschaffende in Volontariat oder Ausbildung haben sich an der großen ver.di-Umfrage im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beteiligt. Aus den Ergebnissen leitet die Gewerkschaft ihre Forderungen ab: 10,5 Prozent mehr Geld, eine stärkere Anhebung für junge Medienschaffende und zusätzliche Verbesserungen in den Sendern für Freie. Sie gelten für alle Rundfunksender und werden in den Verhandlungen vorgebracht, die im Januar 2024 im BR, NDR, SWR und WDR beginnen.

Bis Mitte Oktober hatte ver.di in allen Rundfunkanstalten bundesweit gefragt: Was wollen die Beschäftigten und insbesondere die ver.di-Mitglieder in der kommenden Tarifrunde gemeinsam durchsetzen? Die Ergebnisse zeichnen nun ein klares Bild. Die Befragten wollen einen Mix aus starker Prozentsteigerung und angemessener Mindesterhöhung für niedrigere Tarifgruppen. Vor allem wollen sie aber auch für Berufseinsteiger*innen und alle die sich in der Berufsausbildung befinden eine deutliche Verbesserung. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordert ver.di daher eine prozentuale Steigerung der Effektivhonorare und Gehälter. Für alle Gehaltsstufen, in denen das weniger als 500 Euro Steigerung pro Monat ausmacht, soll dieser Mindestbetrag gelten.

Für Auszubildende und Volontär*innen fordert die Gewerkschaft eine Mindesterhöhung von 250 Euro. Zusätzlich sollen für Freie und niedrige Tarifgruppen Verbesserungen je nach Sender erreicht werden. Dazu finden noch die Klärungen in den ver.di-Senderverbänden statt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »