Streik bei Radio SAW in Sachsen-Anhalt

Beschäftigte von Radio SAW für mehr lohn auf der Straße. Foto: Detlef Heuke/ver.di

Die Beschäftigten des privaten Hörfunksenders Radio SAW in Sachsen-Anhalt folgten am 10. März erneut dem Aufruf von ver.di zum Warnstreik. Seit vier Uhr morgens lauft ein Notprogramm. Vorausgegangen war eine ausführliche Forderungsfindung. Mehrmalige Aufforderungen zu Verhandlungen durch ver.di wurden seitens der VMG Verlags- und Medien GmbH & Co. KG seit Dezember 2022 abgelehnt. Die Geschäftsführung weigert sich nach wie vor, mit der Tarifkommission in Verhandlungen zu treten.

„Die Geschäftsführung hat es in der Hand. Bekommen wir ein konkretes schriftliches Angebot für einen Verhandlungstermin werden wir den Warnstreik beenden. Das derzeitige Schweigen der Arbeitgeberseite ist in keiner Weise nachvollziehbar und demonstriert eindrücklich die Missachtung und Geringschätzung der Beschäftigten“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Detlef Heuke.

Die ver.di Mitglieder fordern eine Entgelterhöhung in Höhe von 23 Prozent für Festangestellte und Volontär*innen, eine moderne und transparente Entgeltstruktur sowie die dynamische Anwendung des Manteltarifvertrages für den privaten Rundfunk in seiner jeweils gültigen Fassung.

Die VMG produziert und vermarktet unter anderem klassische Hörfunkprogramme mit der Ostdeutschlands Nummer Eins unter den privat veranstalteten Hörfunkprogrammen: Radio SAW. Weiterhin gehören ROCKLAND, 1A Deutsche Hits und weitere 17 Streams zum Angebot. Produziert wird dies von mehr als 70 Mitarbeiter*innen und projektbezogen arbeitende Freie. Fast 1 Millionen Menschen (Stand 2022) nutzen täglich ein Angebot aus der Musikwelt von Radio SAW.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Buchtipp: Sprache des Kapitalismus

Über gendersensible Sprache läuft schon seit Jahren eine hochemotionale Debatte. In Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden gilt seit dem 1. April sogar ein Genderverbot. Über Begrifflichkeiten wie „steigende Preise“ oder Finanzkrisen, die wie ein „Tsunami“ über uns kommen, wird dagegen weniger gestritten. Sie beherrschen längst unser Denken und Sprechen, sind in unseren Alltag eingedrungen. Wer in diesem Wirtschaftssystem sozialisiert wurde, nutzt sie automatisch, ohne weiter darüber nachzudenken.
mehr »

Von Erbsensuppe und neuen Geschichten

„Vielfalt schützen, Freiheit sichern – 40 Jahre duale Medienordnung im föderalen Deutschland“. Dies war das Thema des Symposiums, das am 23.  April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Ausrichter war die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).  Teilnehmer waren Verantwortliche aus Medienpolitik und -wissenschaft, Rundfunkregulierung und Medienunternehmen.
mehr »

Preis für behinderte Medienschaffende

Zum zweiten Mal schreibt in diesem Jahr die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung zwei Preise und Stipendien für Journalist*innen mit Behinderung aus. Damit soll „ein klares Signal für die Förderung von Diversität als unverzichtbaren Wert in unserer demokratischen Gesellschaft“ gesetzt werden, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. 
mehr »

Italien: Neun Jahre Haft für Recherche?

Drei Reporter*innen der italienischen Tageszeitung Domani müssen mit bis zu neun Jahren Gefängnis rechnen. Die Staatsanwaltschaft Perugia ermittelt gegen sie, weil sie vertrauliche Dokumente von einem Beamten angefordert und erhalten und das Geheimhaltungsprinzip der Ermittlungen verletzt haben sollen. Die dju-Bundesvorsitzende Tina Groll kritisierte, dass „hier investigative Berichterstattung über Mitglieder der italienischen Regierung unterdrückt werden soll."
mehr »