Tarifergebnis angenommen

77 Prozent der Mitglieder stimmten zu – im Norden wird weiter verhandelt

Die Tarifkommission der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat dem Verhandlungsergebnis für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure sowie Freien und Pauschalisten bei Tageszeitungen zugestimmt und damit das Ergebnis einer Mitgliederbefragung bestätigt.


Demnach steigen die Gehälter rückwirkend zum 1. Mai 2014 um 2,5 Prozent und zum 1. April 2015 ein weiteres Mal um 1,5 Prozent. Die Honorare und Pauschalen sollen zum 1. Juni 2014 und 1. Mai 2015 jeweils um 1,8 Prozent erhöht werden. Der neue Gehaltstarifvertrag läuft insgesamt über 29 Monate bis zum 31. Dezember 2015. Er gilt ab sofort auch für die Onliner in den Redaktionen.
Im Manteltarifvertrag werden Urlaubsgeld und Jahresleistung schrittweise bis 2019 von 1,75 auf dann 1,5 Monatsgehälter abgesenkt, beginnend mit der Auszahlung des Urlaubsgeldes 2015. Ab Mitte 2016 werden auch die Onlinejournalistinnen und -journalisten in den Verlagen in den Manteltarifvertrag einbezogen, dessen Laufzeit am 31. Dezember 2018 endet. Für die Beschäftigten in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Bremen sollte die Kürzung auf 13,5 Monatsgehälter ab diesem Jahr in einem Schritt umgesetzt werden. Allerdings hatte der Verband der Zeitungsverleger Nord e. V. (VZN) dem Verhandlungsergebnis trotz dieses so genannten Nordopfers bereits Mitte Mai für die Bundesländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern eine Absage erteilt. „77 Prozent der betroffenen dju-Mitglieder haben in einer breit angelegten Befragung dieses Tarifergebnis angenommen. Auch in Niedersachsen-Bremen votierten 76 Prozent der dju-Mitglieder für das Ergebnis, das ihnen ein besonderes Opfer abverlangt. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat sich durch den Widerruf des Verlegerverbandes VZN zum Verhandlungsergebnis die laufende Abstimmung erübrigt.

Dank an Streikende

„Die dju-Tarifkommission hat auf Grundlage dieses Abstimmungsergebnisses dem Tarifergebnis nun ebenfalls zugestimmt und damit den Weg frei gemacht für seine Umsetzung”, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Ausdrücklich dankte die dju-Tarifkommission den Tausenden Aktiven und Streikteilnehmern für ihr Engagement, ohne sie wäre dieses Tarifergebnis nicht zu erreichen gewesen.
Die Verhandlungen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit dem VZN werden hingegen auf Basis der ursprünglichen dju-Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Geld und einer Ausweitung des Geltungsbereichs auf die Onliner fortgesetzt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »