Tarifergebnis für Privaten Rundfunk

In der zweiten Verhandlungsrunde in Berlin am 11. November haben sich ver.di und der DJV mit dem Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) auf ein Ergebnis geeinigt.

Für die Beschäftigten in den im TPR organisierten Privat-Radiosendern wird es in einem zweijährigen Tarifabschluss Einmalzahlungen, eine lineare Tariferhöhung und die Sicherung des Manteltarifvertrages bis Ende 2011 geben. Einmalzahlungen werden an alle Beschäftigten in Höhe von je 200 Euro im Dezember 2009 und Oktober 2010 fällig. Diese dürfen nicht mit eventuellen übertariflichen Zahlungen verrechnet werden. Die Tarifgehälter erhöhen sich ab Januar 2011 um 1,5 %. An dieser Erhöhung nehmen Volontärinnen, Volontäre und Auszubildende ausnahmsweise nicht teil, erhalten dafür aber die vorherigen Einmalzahlungen jeweils in gleicher Höhe. Die Laufzeit der Vereinbarung endet am 31. September 2011.
„Die Radiosender haben in diesem Jahr erneut sinkende Umsätze und keine hochfliegende Prognose. Viele Sender arbeiten an ihrem Geschäftsmodell. Für die kommenden zwei Jahre haben wir einen Mix aus Sicherheit bei den Basisregelungen im Manteltarif und leichten Tariferhöhungen und Einmalzahlungen für die Kolleginnen und Kollegen erreicht. Ein Abschluss in der Höhe des Vorjahres war mit den Radio-Arbeitgebern nicht zu machen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.
Der TPR vertritt mehrere landesweite private Radiosender und Redaktionen des evangelischen Kirchenfunks. Der letzte Tarifabschluss hatte eine Laufzeit von 16 Monaten bis Ende September 2009 und sah eine Tariferhöhung von 3,8% vor.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Österreichs Rechte greift den ORF an

Eines muss man Herbert Kickl lassen – einen Hang zu griffigen Formulierungen hat er: „Die Systemparteien und die Systemmedien gehören zusammen, das ist wie bei siamesischen Zwillingen,“ sagte der FPÖ-Spitzenkandidat auf einer Wahlkampfveranstaltung im September. „Die einen, die Politiker, lügen wie gedruckt, und die anderen drucken die Lügen. Das ist die Arbeitsteilung in diesem System“. Seinen Zuhörenden legte Kickl mit seinen Worten vor allem eins nahe: Die rechte FPÖ könne dieses dubiose System zu Fall bringen oder zumindest von schädlichen Einflüssen befreien.
mehr »

Die Entstehung des ÖRR in Deutschland

Im Jahr 1945 strahlten die deutschen Radiosender Programme der Militärregierungen aus. Zum Beispiel Norddeutschland. Dort hatte der nationalsozialistische Reichssender Hamburg am 3. Mai seine Tätigkeit eingestellt. Nur wenige Stunden später besetzten britische Soldaten das Funkhaus und schon am 4. Mai erklang eine neue Ansage: „This is Radio Hamburg, a station of the Allied Military Government.”
mehr »

KI sitzt am Redaktionstisch

Erst vor wenigen Jahren hat ein Großteil der Menschen überhaupt erfahren, was Künstliche Intelligenz (KI) in der Praxis bedeutet. Genauer gesagt: Viele Menschen haben mit ChatGPT einen ersten Eindruck davon bekommen, wie Maschinen Texte formulieren, Prüfungsaufgaben in Sekundenbruchteilen lösen oder umfangreiche Artikel in wenigen Sekunden auf wesentliche Inhalte zusammenfassen. Auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zieht die generative KI seitdem ein.
mehr »

Klimajournalismus im Aufwind

Noch immer wird zu wenig über den Klimawandel und seine Folgen informiert. Daran tragen auch Medien eine Mitschuld. Das Netzwerk Klimajournalismus will  Klima-Wissen in die Redaktionen bringen und ermöglicht Austausch unter Journalist*innen und Medienschaffenden. Wir sprachen im M-Podcast mit Jürgen Döschner.
mehr »