Tarifforderung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

IG Medien fordert Beschäftigungssicherung bei ARD und ZDF

Die IG Medien geht mit einem Forderungsvolumen von insgesamt 4,5 Prozent in die Tarifrunde für die Angestellten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. In einem Beschluß des zuständigen Tarifausschusses der Gewerkschaft heißt es, im Rahmen dieses Gesamtvolumens müßten neben Vergütungserhöhungen „deutliche Schritte zur Beschäftigungssicherung“ vereinbart werden. Dazu zählt die IG Medien auch Arbeitszeitverkürzungen, soweit sie in Verbindung mit Neueinstellungen erfolgen und nicht zu Arbeitsverdichtung führen.

Die Umsetzung von Arbeitszeitverkürzungen könne im Rahmen einer Vier-Tage-Woche erfolgen. Denkbar seien aber auch andere Modelle, etwa Langzeitkonten. Als weitere Möglichkeiten zur Beschäftigungssicherung nennt die IG Medien Vereinbarungen über Teilzeit, Altersteilzeit, Qualifizierungszeiten und den Abbau von Mehrarbeit sowie zusätzliche Arbeitszeitverkürzung für Beschäftigte in erschwerten Diensten (zum Beispiel Nachtarbeit). Ferner soll die Zahl der Ausbildungsplätze bei ARD und ZDF deutlich erhöht werden.

Für die beiden ostdeutschen Rundfunkanstalten MDR und ORB fordert die IG Medien die unverzügliche Anpassung der Wochenarbeitszeit von derzeit 40 Stunden an das Westniveau (derzeit 38,5 Stunden). Der MDR wird aufgefordert, den Beschäftigten, wie bei allen anderen Rundfunkanstalten üblich, die volle Lohnfortzahlung bei Krankheit zu gewähren.

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ähnlich ist presseähnlich?

Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, erwartet, dass es für die öffentlich-rechtlichen Sender künftig schwerer werde, insbesondere jüngere Zielgruppen online zu erreichen. Grund dafür sei die „Schärfung des sogenannten Verbots der Presseähnlichkeit“, sagte Ludwig Ende Mai im Medienausschuss des sächsischen Landtags.
mehr »

ARD-Nachrichtentag: Mehr Transparenz

Nachrichten sind das Herz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie sollen gut recherchiert und aufbereitet sein, sollen verständlich Ereignisse vermitteln und einordnen. Beim ARD-Nachrichtentag am 5. Juni gab es einen offenen Einblick, wie das eigentlich geschieht. Teilnehmende bekommen Einblicke in den journalistischen Alltag und erfahren den Wert unabhängiger Nachrichten in Hörfunk, Fernsehen und Social Media.
mehr »

Altersversorgung für Filmschaffende

Zusammen mit der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Tarifpartner Produktionsallianz hat ver.di einen Tarifvertrag für eine branchenweite betriebliche Altersversorgung für Filmschaffende in Film- und Serienproduktionen abgeschlossen. Für die etwa 25.000 auf Projektdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera wird die neue tarifliche Altersvorsorge ab Juli 2025 starten.
mehr »

Was tun gegen defekte Debatten

Das Land steckt in der Krise und mit ihm die Diskussionskultur. Themen wie Krieg und Pandemie, Migration und Rechtsextremismus polarisieren die politische Öffentlichkeit. In ihrem Buch „Defekte Debatten: Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen“ suchen Julia Reuschenbach, Politikwissenschaftlerin an der FU Berlin und Korbinian Frenzel, Journalist und Redaktionsleiter Prime Time bei Deutschlandfunk Kultur, nach Auswegen aus der diskursiven Sackgasse.
mehr »