Verhandlungsbeginn bei CinemaxX

Für Arbeitsplatzsicherung bei Umstellung auf Digitalprojektion

Auf Initiative von ver.di wurden am 15. Oktober die Verhandlungen zur Arbeitsplatzsicherung bei der Umstellung auf digitale Projektionstechnik und sogenannte Kombikassen bei CinemaxX aufgenommen.

ver.di hatte Verhandlungs-Eckpunkte vorgelegt, die sicherstellen sollen, dass Vorführerinnen und Vorführer auch nach der Umstellung auf digitale Projektionstechnik weiter im Kino arbeiten können – wenn auch in einem anderen Arbeitsbereich – und dass bei der Umstellung auf Kombikassen kein Stellenabbau geschehen wird sowie Zuschläge gezahlt werden.
Wenn Kombikassen an Concession-Tresen eingerichtet werden ist fraglich, ob danach noch die gleiche Anzahl an Servicekräften am Tag eingesetzt wird. Um eine Verringerung der Stellenanzahl zu verhindern und angemessene Zuschläge zu ermöglichen, fordert ver.di eine tarifvertragliche Rahmenvereinbarung. Die Höhe der Zuschläge, die konkrete Stellenplanung und Dienstplangestaltung soll durch Betriebsräte verhandelt und ausgestaltet werden. Eine solche Betriebsvereinbarung soll bis zum 31. Dezember 2011 befristet sein. Zu diesem Zeitpunkt endet auch die Laufzeit des übergeordneten konzernweiten Tarifvertrages. Mit der zunehmenden Umstellung weiterer Kinosäle auf digitale Projektionen drohen den meisten Filmvorführinnen und -vorführern betriebsbedingte Kündigungen. Wann genau, ob in den nächsten Monaten oder erst nächsten Jahren, ist noch nicht absehbar. Um für die Betroffenen Arbeitslosigkeit zu verhindern, soll eine verbindliche Tarifregelung vor Kündigungen schützen. ver.di fordert eine Beschäftigungsgarantie und bei einem Wechsel in andere Arbeitsbereiche, mit eventuell niedrigerem Lohn, einen abschmelzenden Einkommensschutz. So soll nach dem Wechsel in eine geringer bezahlte Tätigkeit für zwei Jahre das bisherige Einkommen fortgezahlt werden, dann für zwei Jahre 75% der Einkommensdifferenz und im fünften Jahr sollen 50% der Differenz ausgeglichen werden. Zudem wird eine Förderung für die Qualifikation zum Einsatz in anderen Arbeitsbereichen verlangt.
Die Tarifverhandlung wird am 7. Dezember fortgesetzt. Bis dahin wird es nach Aussage von CinemaxX keine weiteren Umstellungen auf Kombikassen (bisher nur in Dresden und Berlin/Potsdamer Platz) oder die Volldigitalisierung einzelner Kinobetriebe geben.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Buchtipp: Sprache des Kapitalismus

Über gendersensible Sprache läuft schon seit Jahren eine hochemotionale Debatte. In Bayerns Schulen, Hochschulen und Behörden gilt seit dem 1. April sogar ein Genderverbot. Über Begrifflichkeiten wie „steigende Preise“ oder Finanzkrisen, die wie ein „Tsunami“ über uns kommen, wird dagegen weniger gestritten. Sie beherrschen längst unser Denken und Sprechen, sind in unseren Alltag eingedrungen. Wer in diesem Wirtschaftssystem sozialisiert wurde, nutzt sie automatisch, ohne weiter darüber nachzudenken.
mehr »

Von Erbsensuppe und neuen Geschichten

„Vielfalt schützen, Freiheit sichern – 40 Jahre duale Medienordnung im föderalen Deutschland“. Dies war das Thema des Symposiums, das am 23.  April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Ausrichter war die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).  Teilnehmer waren Verantwortliche aus Medienpolitik und -wissenschaft, Rundfunkregulierung und Medienunternehmen.
mehr »

Preis für behinderte Medienschaffende

Zum zweiten Mal schreibt in diesem Jahr die gewerkschaftsnahe Otto Brenner Stiftung zwei Preise und Stipendien für Journalist*innen mit Behinderung aus. Damit soll „ein klares Signal für die Förderung von Diversität als unverzichtbaren Wert in unserer demokratischen Gesellschaft“ gesetzt werden, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Stiftung. 
mehr »

Italien: Neun Jahre Haft für Recherche?

Drei Reporter*innen der italienischen Tageszeitung Domani müssen mit bis zu neun Jahren Gefängnis rechnen. Die Staatsanwaltschaft Perugia ermittelt gegen sie, weil sie vertrauliche Dokumente von einem Beamten angefordert und erhalten und das Geheimhaltungsprinzip der Ermittlungen verletzt haben sollen. Die dju-Bundesvorsitzende Tina Groll kritisierte, dass „hier investigative Berichterstattung über Mitglieder der italienischen Regierung unterdrückt werden soll."
mehr »