Zwei-Jahres-Tarifabschluß für Film- und Fensehschaffende

Gagen steigen bis 1999 um 3,5 bis 5 Prozent

Die IG Medien und die DAG haben sich am 28. Mai 1998 in München bereits in der ersten Verhandlungsrunde mit den Produzentenverbänden über eine Erhöhung der Gagen für Film- und Fernsehschaffende geeinigt.
Die Gagen steigen in zwei Stufen. Ab 1. Juli 1998 werden alle Wochengagen, die derzeit unter 1550 DM liegen, um 3,0 Prozent erhöht. Gagen, die darüber liegen, werden um 2,0 Prozent angehoben.Am 1. Januar 1999 tritt die zweite Erhöhungsstufe in Kraft. Bezogen auf die derzeitigen Gagen wird dann eine weitere Erhöhung um 2,0 Prozent (Gagen bis 1550 DM) bzw. 1,5 Prozent (Gagen über 1550 DM) fällig. Insgesamt bedeutet dies eine Anhebung um 5 bzw. 3,5 Prozent. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende 1999.
Durch die überproportionale Anhebung der unteren Vergütungsgruppen um 5 Prozent hat die IG Medien ihr wichtigstes Verhandlungsziel erreicht: Mit dem Abschluß wird verhindert, daß die Schere zwischen den oberen und unteren Gruppen weiter auseinandergeht. Die weitergehende Forderung nach einer einheitlichen Erhöhung aller Gagen um 100 DM konnte allerdings nicht durchgesetzt werden.
Auch für die Kleindarsteller wurde eine Gagenerhöhung vereinbart. Ab 1. Juli 1998 werden die Tagesgagen von 150 auf 160 DM erhöht. Sondervergütungen werden von 25 auf 30 DM angehoben, die Zulage für eigenpersönliche Leistungen von 65 auf 70 DM. Neu in den Tarifvertrag für Kleindarsteller aufgenommen werden soll eine 120-DM-Gage für Einsätze bis zu 6,5 Stunden.
Als Erklärungsfrist für die Annahme des Tarifvertrags durch die Vertragsparteien wurde der 19. Juni 1998, 12 Uhr, vereinbart.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Ampelbilanz: Von wegen Fortschritt

"Mehr Fortschritt wagen" wollte die Ampel-Regierung laut Koalitionsvereinbarung von 2021 – auch in der Medienpolitik. Nach der desaströsen medienpolitischen Bilanz der vorausgegangenen Großen Koalition, so die Hoffnung, konnte es nun eigentlich nur besser werden. Von wegen. Die meisten der ohnehin wenig ambitionierten Vorhaben der Ampel blieben im Parteiengezänk auf der Strecke. Für den gefährdeten Lokal- und Auslandsjournalismus bleibt weiterhin vieles im Unklaren.
mehr »

Österreichs Rechte greift den ORF an

Eines muss man Herbert Kickl lassen – einen Hang zu griffigen Formulierungen hat er: „Die Systemparteien und die Systemmedien gehören zusammen, das ist wie bei siamesischen Zwillingen,“ sagte der FPÖ-Spitzenkandidat auf einer Wahlkampfveranstaltung im September. „Die einen, die Politiker, lügen wie gedruckt, und die anderen drucken die Lügen. Das ist die Arbeitsteilung in diesem System“. Seinen Zuhörenden legte Kickl mit seinen Worten vor allem eins nahe: Die rechte FPÖ könne dieses dubiose System zu Fall bringen oder zumindest von schädlichen Einflüssen befreien.
mehr »

Die Entstehung des ÖRR in Deutschland

Im Jahr 1945 strahlten die deutschen Radiosender Programme der Militärregierungen aus. Zum Beispiel Norddeutschland. Dort hatte der nationalsozialistische Reichssender Hamburg am 3. Mai seine Tätigkeit eingestellt. Nur wenige Stunden später besetzten britische Soldaten das Funkhaus und schon am 4. Mai erklang eine neue Ansage: „This is Radio Hamburg, a station of the Allied Military Government.”
mehr »

KI sitzt am Redaktionstisch

Erst vor wenigen Jahren hat ein Großteil der Menschen überhaupt erfahren, was Künstliche Intelligenz (KI) in der Praxis bedeutet. Genauer gesagt: Viele Menschen haben mit ChatGPT einen ersten Eindruck davon bekommen, wie Maschinen Texte formulieren, Prüfungsaufgaben in Sekundenbruchteilen lösen oder umfangreiche Artikel in wenigen Sekunden auf wesentliche Inhalte zusammenfassen. Auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zieht die generative KI seitdem ein.
mehr »