Einigung über Tarifverträge zur Presseversorgung

Tarifverträge über die Altersversorgung der Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen und Zeitschriften

Nach der grundsätzlichen Einigung über die Fortführung der tariflichen Altersversorgung im bisherigen Umfang haben die Tarifparteien nun auch die formalen Arbeiten an dem Tarifwerk weitgehend abgeschlossen. IG Medien und DJV einigten sich am 23. Juni in Düsseldorf mit Vertretern der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger über den Text der neuen Tarifverträge, die am 1. Januar 1999 in Kraft treten sollen.

Dabei geht es insbesondere um die Überführung des 2,5prozentigen Verlegeranteils, der bisher in die Versorgungskasse gezahlt wurde, in das Versorgungswerk. Ab 1. Januar 1999 wird über diesen Anteil ein neuer Versicherungsvertrag mit Anspruch auf Gewinnbeteiligung beim Presseversorgungswerk angelegt. Die bisher erworbenen Ansprüche an die Versorgungskasse bleiben bestehen. Kolleginnen und Kollegen, die beim Inkrafttreten der neuen Tarifverträge das 59. Lebensjahr vollendet haben, können sich auf Antrag von der Versicherungspflicht befreien lassen, da sich der Abschluß einer neuen Versicherung aus steuerlichen Gründen in der Regel nicht lohnt. Der 2,5prozentige Anteil wird dann ab 1. Januar 1999 monatlich mit dem Gehalt ausgezahlt. Der bereits bestehende Versicherungsvertrag beim Versorgungswerk, in den Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils 2,5% Prozent des Monatsgehaltes einzahlen, bleibt von der Änderung unberührt. Für Kolleginnen und Kollegen, die ab 1999 versichert werden, wird es aber nur noch einen Vertrag geben, in den der Arbeitgeber 5%, die Redakteurinnen und Redakteure 2,5% einzahlen. Der bisherige monatliche Mindestbeitrag von 108 DM für Vollzeitbeschäftigten den die Verleger in die Versorgungskasse einzuzahlen hatten, fällt künftig weg. In den tarifgebundenen Verlagen wird dieser Betrag aber aufgrund der Höhe der Tarifeinkommen in jedem Fall überschritten. Alle Tarifvertragsparteien haben ihre Bereitschaft erklärt, für die neuen Tarifverträge beim Bundesarbeitsministerium die Allgemeinverbindlichkeit zu beantragen. Damit würden die Verträge – wie bereits bisher – in allen Verlagen gelten. Über die genauen Auswirkungen der Umstellung wird die IG Medien in den nächsten Monaten noch ausführlich berichten. Auch das Presseversorgungswerk hat zugesagt, im Herbst alle Versicherten anzuschreiben und über die individuellen Folgen zu informieren.

Weitere aktuelle Beiträge

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

RBB: Nach- und Neubesetzungen

Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird es voraussichtlich im Herbst eine neue Leitung der Programmdirektion geben. Es gehe darum, dann die Neubesetzung mit dem eingeleiteten Konsolidierungs- und Reorganisationsprozess aufeinander abzustimmen, erklärte der RBB auf Anfrage. Damit wird es keine schnelle Nachbesetzung der Programmdirektorenstelle geben.
mehr »

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »