Auch die zweite Verhandlungsrunde für die rund 750 Beschäftigten der Mutter- und Tochtergesellschaften der dpa ist ohne Ergebnis vertagt worden. Die Geschäftsführung legte ein Angebot vor, das für Beschäftigte mit einem Einkommen von weniger als 3.600 bis 3.800 Euro monatlich einen Festbetrag von 65 Euro mehr im Monat vorsieht. Für Beschäftigte mit einem darüber liegenden Einkommen soll eine prozentuale Erhöhung greifen, die noch nicht beziffert wurde.
„Das ist kein Angebot, sondern allenfalls ein Angebötchen und reicht angesichts der Erwartungen, die die Kolleginnen und Kollegen in den von den Gewerkschaften durchgeführten Befragungen deutlich gemacht haben, natürlich überhaupt nicht aus“, kritisierten Regine Sakowsky vom DJV und Matthias von Fintel von ver.di. Beide Verhandlungsführer begrüßten hingegen die Bereitschaft der dpa-Geschäftsführung, über ein einheitliches Tariferhöhungskonzept für Mutter- und Töchter-Beschäftigte zu verhandeln. Demnach sollen die unteren Einkommensgruppen von einer Erhöhung durch einen Festbetrag etwas mehr profitieren als die höheren.
Klar abgelehnt haben die Gewerkschaften die Vorstellungen der Geschäftsführung, im bestehenden dpa-Manteltarifvertrag Verschlechterungen für neu Einzustellende festzuschreiben: „Wir wollen bestehende Ungerechtigkeiten abbauen und keine neuen, zusätzlichen schaffen“, machten Sakowsky und von Fintel in einer gemeinsamen Information deutlich. Die Gewerkschaften fordern 5,5 Prozent mehr Geld und mindestens ein Plus von 85 Euro.
Die Verhandlungen werden am 19. Mai in Berlin fortgesetzt. An diesem Tag wollen ver.di und der DJV möglichst einen Abschluss für die dpa-Beschäftigen erreichen.