Jobportal für Geflüchtete gestartet

Solidarität mit der Ukraine Foto: Kay Herschelmann

Ein Netzwerk aus Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften der Kultur-, Film- und Medienbranche hat zusammen mit dem Partner Jobnet AG ein Portal gestartet, das Stellenangebote bündelt. Das Jobportal für Kultur, Film und Medien richtet sich mehrsprachig in Ukrainisch, Deutsch, Englisch oder Russisch an Geflüchtete, die der Krieg in der Ukraine ins Exil nach Deutschland führt. Das Jobportal startet mit knapp 50.000 Stellen, später sollen Community-Seiten und spezielle Sprachkurse zum Angebot hinzukommen. 

Die Beteiligten des Netzwerks, darunter ver.di, veröffentlichten eine Pressemitteilung zu dem Jobportal. „Wir wollen ein starkes Signal der Solidarität an alle Kriegsgeflüchteten senden, die aus Anlass des Ukraine-Krieges aktuell nicht in ihren Heimatländern als Kultur-, Film-, Medienschaffende oder Journalist oder Journalistin arbeiten können. Für das Exil hier in unserer Gesellschaft wollen Arbeitgeber und Gewerkschaften einen Beitrag zum Aufbau eines Berufslebens in den bisherigen Berufen leisten. Die grausamen Fluchtursachen und der anhaltende Krieg in der Ukraine berühren uns alle. Unsere zu uns fliehenden Kolleginnen und Kollegen stehen aber nicht allein. Wir wünschen sie uns als zukünftige Kolleginnen und Kollegen in Theatern, Orchestern, Filmproduktionen, Rundfunksendern, Medienunternehmen und Verlagen“, erklärte Christoph Schmitz, ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Das Jobportal bietet praktische Solidarität und bündelt Stellenangebote für Kultur-, Film-, und Medienschaffende auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Bereits zu Beginn stehen in den einschlägigen Branchen in Deutschland knapp 50.000 Stellen offen, und es werden nach dem Start des Portals von den Netzwerk-Mitgliedern laufend weitere Stellen hinzukommen. Teilweise werden sich diese auch speziell an Geflüchtete richten.

Im Zuge der Weiterentwicklung des Jobportals sollen in nächster Zeit zusätzliche Funktionen wie Community-Seiten und das Angebot von Basis-Sprachkursen freigeschaltet werden. An dem Aufbau dieses Angebots haben auch ukrainische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobnet AG in den letzten Wochen aus den belagerten Städten Kiew oder Lwiw mitgearbeitet.

Die Netzwerkmitglieder sind: ARD, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Deutsche Orchester Vereinigung (DOV), Deutscher Bühnenverein, Deutscher Journalisten Verband (DJV), Bundesverband Schauspiel (BFFS), Deutschlandradio, Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA), Jobnet AG, Produzentenallianz, Reporter ohne Grenzen (RSF), Tarifverband Privater Rundfunk (TPR), Medienverband der freien Presse (MVFP), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – ver.di, Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. (VTFF), ZDF.

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