Militär in Israel muß sich verantworten

Pressefreiheit weltweit 2022 - Ranking Reporter ohne Grenzen (RSF)

Von Reporter ohne Grenzen (RSF) zusammengetragenes und geprüftes Video- und Audiomaterial deutet darauf hin, dass die israelischen Sicherheitskräfte Journalist*innen und Reporter*innen angreifen. Mindestens elf Medienschaffende wurden seit dem Tod der Journalistin Schirin Abu Akle im vergangenen Jahr angegriffen oder ins Visier genommen. Abu Akle wurde erschossen, als sie über einen israelischen Einsatz im Flüchtlingslager Dschenin im Norden des Westjordanlandes berichtete.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft heute (15. März) für  politische Gespräche in Berlin ein. Reporter ohne Grenzen fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, sich gegenüber Netanjahu für einen besseren Schutz aller Journalist*innen und Reporter*innen in Jerusalem und den palästinensischen Gebieten einzusetzen. Das betrifft  die Tötung von Schirin Abu Akle, für die bis heute niemand verurteilt worden ist. Hier fordert ROG eine unabhängige Untersuchung.

Auch gegen die Verantwortlichen weiterer  Fälle seien laut ROG keine Verfahren eingeleitet worden. Die An- und Übergriffe israelischer Sicherheitskräfte auf Medienschaffende seien ein deutlicher Beleg für die anhaltende Straflosigkeit, gegen die ROG wiederholt beim Internationalen Strafgerichtshof Beschwerde eingelegt habe.

Es sei dringend notwendig, den Schutz für Medienschaffende in Israel und den Palästinensischen Gebieten zu verbessern, bevor noch mehr von ihnen verletzt würden oder sogar sterben, sagte sagte ROG-Vorstandssprecherin Katja Gloger.

Weitere aktuelle Beiträge

Soziale Medien: Nachbarschaft fördern

Die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zeigen, dass und wie Soziale Medien den Zusammenhalt in Nachbarschaften fördern können. Zwar sei eine niedrigschwellige Zugänglichkeit und eine auf realen Begegnungen basierende Vertrauensebene unerlässlich, aber die Online-Kommunikation schaffe unter Umständen eine neue Qualität sozialer Nähe, so die Forschenden.
mehr »

RBB: Nach- und Neubesetzungen

Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird es voraussichtlich im Herbst eine neue Leitung der Programmdirektion geben. Es gehe darum, dann die Neubesetzung mit dem eingeleiteten Konsolidierungs- und Reorganisationsprozess aufeinander abzustimmen, erklärte der RBB auf Anfrage. Damit wird es keine schnelle Nachbesetzung der Programmdirektorenstelle geben.
mehr »

Journalismus unter populistischem Druck

Journalismus steht unter Druck. Das machte auch die Würdigung von Maria Kalesnikawa mit dem „Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte“ deutlich. Dieser wurde im Rahmen des „Kölner Forum für Journalismuskritik“ an sie verliehen. Klar wird auch hier: die Branche hadert generell mit ihrer Identität.
mehr »

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »