Aktuelles aus der Medienbranche 3/24

Quartalsberichte Medien

Bildgrafik: Petra Dressler

Im dritten Quartal des Jahres setzten sich die bisherigen Trends der Medienbranche fort: Print-Periodika schrumpfen, Online nimmt zu, die Buchbranche wächst leicht. Axel Springer wird aufgespalten. Der „Markt“ für Übernahmen und Beteiligungen im Medienbereich verengt sich. Die Quartalsberichte stützen sich auf die Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen.

Branchenübersichten

Die deutsche Unterhaltungs- und Medienbranche ist im vergangenen Jahr gewachsen, und sie wird es auch im laufenden Jahr tun, wenn auch verlangsamt. Zu dieser Aussage kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihrer jährlichen Analyse „German Entertainment & Media Outlook“. Darin wird die Umsatzentwicklung der wichtigsten Branchen in jüngster Zeit analysiert. Dieses Zahlenwerk ist – angesichts einer fehlenden staatlichen Medienstatistik – das einzige, das einen Überblick zu den wichtigsten Branchen gibt.

Auch die Zeitungsverleger und der Börsenverein des Buchhandels liefern Branchendaten. Fazit: Die bisherigen Trends setzen sich fort, Print-Periodika schrumpfen, Online nimmt zu, die Buchbranche ist 2023 leicht gewachsen. Das „Kinowunder“ 2023 findet keine Fortsetzung, ähnlich bei Videospielen, die Musikindustrie hingegen steigert ihre Umsätze. Die Online-Audio-Nutzung erreicht neue Rekorde, aber Radio bleibt das beliebteste Hörmedium. Womöglich erreicht die Social-Media-Nutzung ihren Gipfelpunkt.

Die Meldung kam zwar nicht überraschend, sie sorgte aber trotzdem für Aufsehen: Die Berliner „Tageszeitung“ (taz) wird ab Mitte Oktober 2025 die tägliche Ausgabe nicht mehr in gedruckter Form anbieten. Von Montag bis Freitag gibt es dann nur noch ein E-Paper und das Onlineportal „taz.de“. Die Samstagsausgabe („Wochentaz“) wird einstweilen weiterhin gedruckt. Wie lange der Verlag noch ein tägliches E-Paper produzieren will, ist offen. Personalabbau soll es nicht geben

Konzernübersichten

Deutschland ist, was die Auskunft über die Strukturen in der Medienwirtschaft angeht, weitgehend eine „Black Box“. Es existiert keine amtliche Statistik, Analysen von Verbänden und Agenturen blenden wichtige Daten aus und sind oft nicht vergleichbar. Besonders zu den Eigentumsstrukturen der Medienunternehmen sind die Informationen rar,
erst recht wenn es um die Verflechtungen geht. Deshalb ist es erfreulich, dass vom internationalen „Media Ownership Monitor (MOM)“ seit September 2024 auch eine deutsche Fassung existiert.

Bertelsmann darf „Nickelodeon“ nicht übernehmen, hebt aber seine Prognose für 2024 an. Auch die RTL-Group ist guter Dinge. Bei ProSiebenSat1 investiert man in veganen Käse und verkauft „Randaktivitäten“. Axel Springer wird aufgespalten, die profitabelsten Teile schnappt sich das Finanzkapital. Der Rundfunkbeitrag wird nicht angehoben, stattdessen sollen ARD und ZDF Sender abschalten. Außerdem: Kurzberichte zu Bastei-Lübbe, Burda, KKR, Springer Nature, Suhrkamp und Weltbild.

Übernahmen

Zwischen Juli und Ende September 2024 sind mindestens 23 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. In dieser vergleichsweise niedrigen Zahl widerspiegelt sich, was Marktbeobachter schildern: Der „Markt“ für Übernahmen und Beteiligungen im Medienbereich verengt sich.


Alle Berichte und Zahlen aus dem 3.Quartal 2024 finden sie HIER

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