Die Mediengruppe der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) kauft die medien holding:nord (mh:n) zu der der Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (sh.z) gehört. Die NOZ erweitert damit ihr Portfolio um 33 Zeitungstitel mit einer Gesamtauflage von 285 000. Dazu kommen 40 Anzeigenblätter mit 3,4 Millionen Exemplaren. Die NOZ will nach eigenen Angaben alle Titel erhalten, ebenso die Verlags- und Druckstandorte, „da es keine geografischen Überschneidungen in den bisherigen Verbreitungsgebieten gebe“. ver.di sieht in dieser Übernahme „einen Umbruch in der Medienlandschaft Schleswig-Holstein“.
Damit setze sich in der Zeitungsbranche das fort, was allgemein Konsolidierung genannt werde, sagte ver.di-Fachbereichsleiter Martin Dieckmann. Für Schleswig-Holstein bedeute dies jedoch, dass eines der größten Medienunternehmen des Landes mehr oder weniger abhängig werde von übergreifenden Konzernzielen. „Dadurch, dass die NOZ sämtliche Anteile des sh.z erworben hat, droht ein Zustand, den man anderswo leidhaft erfahren hat: Es wird von Osnabrück ‚durchregiert‘ “, erklärte Dieckmann.
Innerhalb der schleswig-holsteinischen Zeitungslandschaft käme so eine erhebliche Machtverschiebung zustande – neben dem Hannoveraner Madsack-Konzern, der die Ostsee-Küste kontrolliere, fiele nun ein weiterer Riesenanteil an Auflage und Reichweite an die Neue Osnabrücker Zeitung.
„Ob und in welchem Ausmaße hierdurch die Beschäftigten des sh.z unmittelbar betroffen sein werden, ist derzeit offen. Als Gewerkschaft werden wir die anstehenden Veränderungen übergreifend kritisch und eingreifend begleiten“, kündigte Dieckmann an.