Mit dem Bert-Donnepp-Preis – Deutscher Preis für Medienpublizistik – werden in diesem Jahr der freie Medienjournalist und TV-Kritiker Tilmann P. Gangloff sowie die Journalistin, Podcasterin und Autorin Alice Hasters ausgezeichnet. Gangloffs Fernseh- und Filmkritiken, so die Jury in ihrer Begründung, „zeugen nicht nur von großer Sachkenntnis, sondern auch von Wertschätzung und kritischer Zuneigung zum Metier.“
Gangloff, der seit vielen Jahren auch für M schreibt und für epd, habe „nicht nur Drehbuch, Regie und die Leistungen von Schauspielern und Schauspielerinnen im Blick, seine Aufmerksamkeit gilt auch allen anderen Gewerken, sei es Kameraführung, Licht, Ton, Musik, Maske usw., die in den mit 5.000 Euro dotierte Beurteilungen anderer Kritiker kaum Beachtung finden“, so die Jury weiter.
„Wer seine Film- und Fernsehkritiken liest, wird feststellen, dass er sich nie die vorgefertigten Texte der Fernsehanstalten und PR-Agenturen zu eigen macht oder daran anlehnt. Es ist beeindruckend, wie er ein Werk seziert, Dramaturgie und Struktur offenlegt, auch mit Blick auf Details, die einem oberflächlichen Betrachter entgehen würden.“
Gangloff sei, so die Jury abschließend „ein genauer Beobachter und sachkundiger Kritiker, der dabei nie belehrend oder verletzend wird. Seine konstruktive, sachlich formulierte Kritik ist für viele in der Branche ein Anreiz aus Fehlern zu lernen und die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.“
Alice Hasters, so die Jury in ihrer Begründung, „ist nicht nur eine versatile und genaue Kultur- und Medienjournalistin, deren kluge Podcasts und Veröffentlichungen sämtliche relevanten Themen unserer Zeit abbilden“. Vielmehr trage sie „mit ihren Bemühungen, Diskriminierung von PoC in Deutschland und weltweit sichtbarer zu machen und Weiße für strukturellen Rassismus und Mikroaggression zu sensibilisieren, einen großen und relevanten Teil zu einer gerechteren Gesellschaft bei“ – zweifellos auch in der Medienlandschaft.
Der mit 5.000 Euro dotierte Bert-Donnepp-Preis – 1991 vom Verein der Freunde des Adolf-Grimme-Preises als Deutscher Preis für Medienpublizistik gestiftet – wird am 1. Februar 2023 im Rahmen des „Bergfestes“ der Jury-Woche des 59. Grimme-Preises zum 32. Mal in Marl verliehen.