Erste Hilfe gegen den Hass im Netz

Bild: Pixabay

Nicht zufällig am 10. Dezember 2018, dem 70. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte, starteten die Neuen deutschen Medienmacher eine Erste-Hilfe-Seite gegen Hassrede im Netz. Der Online-Helpdesk zum richtigen Umgang mit Hate Speech hat Erfahrungen von Fachleuten und Aktivist_innen aufgenommen und für die Praxis aufbereitet, um Medienschaffende im Kampf gegen Hass und Hetze im Netz zu unterstützen. Akuten Rat gibt es zielgerichtet: Vorher. Jetzt. Danach – das sind die obersten Menüpunkte des Helpdesk.

Herzstück des Webtools, so die Macher, bilde der Bereich „Schnelle Hilfe“. Hier finden Nutzer_innen die Ergebnisse wissenschaftlicher Befragungen. Eine breite Palette an gängigen Hass-Strategien wird aufgefächert und zu jeder die wirksamste Gegenstrategie gezeigt – mit vielen Beispielen und konkreten Hilfsangeboten. „Zehn goldene Regeln im Umgang mit Hass im Netz“ gibt es ebenso wie den Rat, Hassbotschaften zu löschen, zu melden oder einfach wegzuklicken.

Zudem biete der Helpdesk alles, was man wissen muss, um Hate Speech vorzubeugen: Wie man sich etwa durch sorgfältige Moderation oder digitale Sicherheit vor Hate Speech schützt.

Und wer doch betroffen ist und sich fragt, wie im Nachhinein richtig mit Hate Speech oder Shitstorms umzugehen ist, findet Informationen zu rechtlichen Schritten gegen Hassrede.

Egal, ob Journalist_in, Redakteur_in, Netzaktivist_in oder Blogger_in: Niemand solle mit Hate Speech allein gelassen werden. Der Helpdesk werde beitragen, sich erfolgreich gegen Diskriminierung und Herabwürdigung im Netz einzusetzen, hoffen die Initiatoren. Die Europarats-Initiative No Hate Speech Movement wird in Deutschland vom Neue deutsche Medienmacher e. V. koordiniert und u.a. vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Nationale Komitee der No Hate Speech Bewegung ist ein breites Bündnis aus Zivilgesellschaft und Politik.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Filmtipp:  Nürnberg ’45 

Hauptfigur des bewegenden Dokudramas über die Nürnberger Prozesse ist der junge jüdische Auschwitz-Überlebende Ernst Michel, der nun als Journalist über die Verhandlungen berichtet. Den dokumentarischen Teil prägen Michel selbst (gesprochen von Heino Ferch), seine Tochter (Annette Frier) und der Sohn (Herbert Knaup) einer polnischen Überlebenden. In den Spielszenen wirken außerdem Francis Fulton Smith als Hermann Göring und Wotan Wilke Möhring als dessen Anwalt mit.
mehr »

dju fordert Schutz für Medienschaffende

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert nach dem erschreckend milden Urteil im Verfahren zum Angriff auf Journalist*innen in Dresden-Laubegast staatlich garantierten Schutz für Medienschaffende. Über zehn Männer hatten im Februar 2022 in Dresden-Laubegast am Rande einer Demonstration im verschwörungsideologischen Milieu sechs Journalist*innen und ihren Begleitschutz angegriffen.
mehr »

Unsicherheit in der Medienlandschaft

Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Auswirkungen auf die Medienbranche wurden auch bei des diesjährigen Münchner Medientagen intensiv diskutiert. Besonders groß sind die Herausforderungen für Online-Redaktionen. Im Zentrum der Veranstaltung  mit 5000 Besucher*innen, mehr als 350 Referent*innen aus Medienwirtschaft und -politik, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, stand allerdings die Frage, wie Tech-Konzerne reguliert werden sollten.
mehr »

Für faire Arbeit bei Filmfestivals

„Wir müssen uns noch besser vernetzen und voneinander lernen!“, war die einhellige Meinung bei der Veranstaltung der ver.di-AG Festivalarbeit im Rahmen des  Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm. Die AG hatte zu einer Diskussionsrunde mit dem Titel Labour Conditions for Festival Workers: Roundtable & Fair Festival Award Launch eingeladen. Zu Gast waren internationale Teilnehmer*innen. Die Veranstaltung war auch der Startschuss zur ersten Umfragerunde des 4. Fair Festival Awards.
mehr »