Journalismustag 2022 abgesagt

dju in ver.di unterstützt geflüchtete Medienschaffende aus der Ukraine

Der 35. Journalismustag 2022 wurde abgesagt. Er sollte nach seiner Verschiebung aus dem Januar nunmehr Ende April in Präsenz stattfinden. Dann begann der russische Angriff auf die Ukraine. „Ist es angesichts der weltpolitischen Lage und des unfassbaren Leids der ukrainischen Bevölkerung richtig, eine Tagung unter dem Titel ‚Bye bye bad news – Mit Constructive Journalism durch die Krise?‘ abzuhalten?“, fragte sich der Vorstand der Fachgruppe Medien, Journalismus und Film und entschied sich dagegen.

Es sei nicht vertretbar, erhebliche Mittel für diese Veranstaltung auszugeben, während Menschen in der Ukraine und Geflüchtete derzeit auf unsere Solidarität vor allem auch in finanzieller Hinsicht angewiesen sind. Deshalb sollen die dadurch freiwerdenden Mittel zur praktischen Unterstützung wegen des Ukraine-Kriegs geflüchteter Medienschaffender eingesetzt werden. Der Bundesvorstand der dju in ver.di hat dann beschlossen, sich mit einem fünfstelligen Betrag am von Reporter ohne Grenzen, der Rudolf Augstein Stiftung und der Schöpflin-Stiftung ins Leben gerufenen JX Fund zu beteiligen, einem europäischen Fonds für Journalismus im Exil. Der JX Fund bündelt Hilfsangebote von Unternehmen, staatlichen Stellen und gesellschaftlichen Initiativen in Deutschland und leitet sie gezielt dorthin weiter, wo sie am dringendsten gebraucht werden, informiert die dju auf ihrer Website.

Statt des Journalismustags werde sich die dju in digitalen Medien-Meetings mit den berufspolitischen Fragen im Journalismus und natürlich den Berichten aus und über den Ukraine-Krieg befassen.

Weitere aktuelle Beiträge

„Das Arbeitsklima ist extrem hart“

In der Nahaufnahme für das Jahr 2025 beschäftigt sich Reporter ohne Grenzen (RSF) unter anderem mit der deutschen Berichterstattung zum Gaza-Krieg nach dem Überfall der Hamas auf Israel. Von der Organisation befragte Journalist*innen sprechen über massiven Druck, Selbstzensur und erodierende journalistische Standards. Ein Interview mit Katharina Weiß, Referentin bei Reporter ohne Grenzen Deutschland.
mehr »

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

Schon entdeckt: Soli:Mag

SOLI:MAG ist das Magazin der DGB-Jugend, es ist 2024 hervorgegangen aus dem Newsletter Soli aktuell. Das Printmagazin-Format gab es zwischen 1949 und 1995 bereits. Zurzeit hat es 24 Seiten, entwickelt hat es die Design-Agentur 4S Design aus Berlin. Layout und Satz: Heiko von Schrenk. Redakteur ist der Berliner Journalist Jürgen Kiontke. Druck: DCM Druck Center Meckenheim GmbH. Erscheinungsweise: vierteljährlich. Es ist das einzige regelmäßig erscheinende Print-Magazin der Gewerkschaftsjugend.
mehr »

„Gewerkschaften müssen Schutz bieten“

Marina Weisband hat zuletzt zusammen mit Doris Mendlewitsch das Buch "Die neue Schule der Demokratie. Wilder denken, wirksam handeln." herausgegeben. Die 37-Jährige diskutiert im Gespräch mit M die Rolle von Medien und Gewerkschaften in autoritärer werdenden Staaten und wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit eine ungleiche Machtverteilung befördert.
mehr »