KSK: Befristet mehr Zuverdienst möglich

Kreative sollen in der KSK bleiben können Foto: neh

Eine von ver.di lange geforderte Ausnahmeregelung bei den Verdienstgrenzen für Zweitjobs soll jetzt befristet für in der Künstlersozialkasse (KSK) Versicherte eingeführt werden. Laut „Spiegel Online“ plant Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, die Verdienstgrenze für zusätzliche nichtkünstlerische selbstständige Tätigkeiten bis zum Jahresende 2022 von 450 Euro auf 1.300 Euro im Monat anzuheben. Das hieße: Bis zu diesem erhöhten Zuverdienst-Betrag soll der Kranken- und Pflegeversicherungsschutz über die KSK bestehen bleiben.

Heil wolle so sichern, dass Kreative, die mehr als geringfügige Einnahmen aus anderen selbstständigen Tätigkeiten erzielen, dennoch in der KSK bleiben können. Das ist nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz bisher ab einer Grenze von 450 Euro ausgeschlossen.

„Das zeigt: Es lohnt sich, unsere Arbeit hat Wirkung“, erklärt ver.di-Gewerkschaftssekretärin Lisa Basten. „Auf die Problematik, dass selbstständige Nebenjobs zu einem Verlust der Versicherung über die KSK führen, weist ver.di schon seit Jahren hin. Anlässlich der Corona-Krise haben wir diese Forderungen erneuert.“ Viele KSK-Versicherte übten jetzt in der Pandemie zusätzlich zu ihrer künstlerischen oder Autorentätigkeit eine andere selbständige Tätigkeit aus, um über die Runden zu kommen. Auch mit dem Deutschen Kulturrat habe man kooperiert, der die Problematik kürzlich in Vorschlägen zur sozialen Absicherung Soloselbstständiger erneut klar benannt habe.

Die jetzige Ausnahmeregelung sei ein Erfolg, dürfe aber nicht zeitlich befristet bleiben, so Basten. „Wir von ver.di wollen, dass sich die Regularien der Künstlersozialkasse grundsätzlich an die veränderten Arbeitsrealitäten von Künstler*innen und Publizist*innen anpassen – eine selbstständige Tätigkeit darf nicht zu einem Rauswurf aus der KSK führen, solange die künstlerische Tätigkeit überwiegt.“

Weitere aktuelle Beiträge

„Das Arbeitsklima ist extrem hart“

In der Nahaufnahme für das Jahr 2025 beschäftigt sich Reporter ohne Grenzen (RSF) unter anderem mit der deutschen Berichterstattung zum Gaza-Krieg nach dem Überfall der Hamas auf Israel. Von der Organisation befragte Journalist*innen sprechen über massiven Druck, Selbstzensur und erodierende journalistische Standards. Ein Interview mit Katharina Weiß, Referentin bei Reporter ohne Grenzen Deutschland.
mehr »

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

Schon entdeckt: Soli:Mag

SOLI:MAG ist das Magazin der DGB-Jugend, es ist 2024 hervorgegangen aus dem Newsletter Soli aktuell. Das Printmagazin-Format gab es zwischen 1949 und 1995 bereits. Zurzeit hat es 24 Seiten, entwickelt hat es die Design-Agentur 4S Design aus Berlin. Layout und Satz: Heiko von Schrenk. Redakteur ist der Berliner Journalist Jürgen Kiontke. Druck: DCM Druck Center Meckenheim GmbH. Erscheinungsweise: vierteljährlich. Es ist das einzige regelmäßig erscheinende Print-Magazin der Gewerkschaftsjugend.
mehr »

„Gewerkschaften müssen Schutz bieten“

Marina Weisband hat zuletzt zusammen mit Doris Mendlewitsch das Buch "Die neue Schule der Demokratie. Wilder denken, wirksam handeln." herausgegeben. Die 37-Jährige diskutiert im Gespräch mit M die Rolle von Medien und Gewerkschaften in autoritärer werdenden Staaten und wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit eine ungleiche Machtverteilung befördert.
mehr »