Veränderungen in der Bildbranche

Foto: imago images/Baering

Eine Fragmentierung der Anbieter, neue Vertriebs- und Erlösmodelle und eine Verringerung der Zahl klassischer Bildagenturen: Diese Entwicklungen zeigt eine aktuelle Erhebung zum Bildermarkt in Deutschland. Befragt wurden Bildagenturen und bildagenturähnlich arbeitende Fotograf*innen. Wie im vergangenen Jahr wurden auch in der diesjährigen Umfrage die starken Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Branche deutlich.

Die Umfrage „image market – business trends 2022“ umfasste 17 Fragen zu Umsätzen und Bildmengen sowie zu Lizenzierungsmodellen und Vertriebswegen. Die Zahl der Teilnehmer*innen war in diesem Jahr wesentlich geringer als bei den vorangegangen Erhebungen – dennoch zeigten die Ergebnisse deutlich die Veränderungen in der Bildbranche, wie der Bundesverband professioneller Bildanbieter (BVPA) mitteilte. Zugleich habe die Erhebung ergeben, dass sich klassische Vertriebs- und Lizenzierungsmodelle als sehr langlebig erweisen.

So bietet nach wie vor die überwiegende Zahl der befragten Agenturen die klassischen Lizenzierungsmodelle Rights Managed (etwa 71 Prozent der Agenturen) und Royalty Free (rund 64 Prozent der Agenturen) an. Mit eigenen Lizenzierungsmodellen arbeiten dagegen nur etwas über 14 Prozent der Unternehmen. Dabei sind fast 64 Prozent der von diesen Firmen insgesamt angebotenen Bilder RM-Material und nur 15 Prozent RF-Material. Das Bildmaterial wird von den befragten Unternehmen mit 62 Prozent (RM) und rund 71 Prozent (RF) weit überwiegend exklusiv angeboten.

Gestiegen ist die Zahl der Bildagenturen, die Corona-Hilfen in Anspruch nahmen: Knapp 31 Prozent waren es 2021, im Jahr davor waren es nur etwas mehr als 23 Prozent. Die weit überwiegende Mehrheit der Agenturen hat ohne Corona-Hilfen gearbeitet. Bei der aktuellen Befragung waren es vor allem einzelne Fotograf*innen, die auch agenturähnliche Dienstleistungen anbieten, die Unterstützung durch Corona-Hilfen bekommen haben.

Die Erhebung ist eine Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe „image market – business trends“ am Studiengang Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover und dem BVPA unter Leitung von Lars Bauernschmitt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

DGB Bayern will einen starken ÖRR

Der DGB Bayern und seine Mitgliedsgewerkschaften haben im Rahmen eines Austauschs mit der Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, die Bedeutung eines starken öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in Bayern betont. Angesichts wachsender Kritik an den Strukturen und der Berichterstattung des ÖRR erkennt der DGB Bayern die Notwendigkeit umfassender Reformen, warnt aber vor Kürzungen beim Rundfunkbeitrag.
mehr »

Sorge um Pressefreiheit in Osteuropa

„Journalistinnen und Journalisten stehen In vielen Ländern Osteuropas unter enormem Druck von Regierungen. Von Pressefreiheit kann angesichts von Repressalien wie Klagen, Bedrohungen und Inhaftierungen keine Rede mehr sein. Dabei machen die Journalist*innen einfach nur eins – ihre Arbeit“, betont Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, anlässlich der Verleihung der Free Media Awards 2024 für Medienschaffende in Osteuropa heute norwegischen Nobel-Institut in Oslo.
mehr »

Brandenburg bleibt ausreichend informiert

Am 22. September wählen die Bürger*innen Brandenburgs für fünf Jahre den neuen Landtag. Rund 2,1 Millionen Wahlberechtigte sind zwischen der Uckermark im Norden und der Lausitz im Süden zur Wahl aufgerufen. Regionale politische Information beziehen die Bürger*innen aus einem schrumpfenden Zeitungsangebot, der öffentlich-rechtlichen Zweiländeranstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sowie einem guten Dutzend kleiner privater TV-Sender.
mehr »

Filmtipp: Die Fotografin

Kate Winslet spielt Lee Miller, die bekannteste Kriegsfotografin der 1940er Jahre, als hochenergetische Künstlerin. Die 1907 geborene Lee Miller kam auf Umwegen zur Pressefotografie. Zunächst absolvierte sie eine komplette Karriere als Model. Der Surrealist Man Ray entdeckte sie für die Bildende Kunst. Bei ihm wechselte sie immer öfter auf die andere Seite der Kamera. Bereits ihr Vater hatte sie in der Funktionsweise verschiedener Apparate unterrichtet. Sie veröffentlichte bald erste eigene Arbeiten und gründete ein eigenes Studio.
mehr »