Editorial: Engagiert und konstruktiv

„Tanz die Matrix“ wäre auch ein gutes Motto für den 3. ver.di-Bundeskongress gewesen. Die Atmosphäre in Leipzig spiegelte in zehn Jahren gewachsenes Gemeinschaftsgefühl der Mitglieder aus den verschiedenen Branchen in der Gewerkschaft wider.
Die Debatten wurden engagiert und konstruktiv geführt und Spaß gab es dann auch bei den Partys und Treffen an den Abenden, so die Impressionen der M-Berichterstatterin. Unter dem Motto „Vereint für Gerechtigkeit“ hatten die mehr als 900 Delegierten 1.300 Anträge auf dem Tisch. Ein Pensum, das in den sieben Tagen nicht zu schaffen war. Ein großes Arbeitspaket ging daher an den Gewerkschaftsrat. Themen wie Mindestlohn, Leiharbeit, Tarifflucht nahmen breiten Raum ein. Mit großer Mehrheit stimmte der Kongress für die medienpolitischen Anträge, die vom Fachbereich Medien, Kunst und Industrie eingebracht worden sind.
M geht auf einige Essentials des Kongresses ein, ausführliche weitere Berichte finden sich in Publik. Im Netz ist alles dokumentiert.
Im Gegensatz zu Kongress- und Messemetropolen spielt das aktuelle Titelthema eher auf dem Lande. Jenseits großer Filmstandorte entstehen Produktionen, die am Fernsehvorabend, aber auch im Abendprogramm der ARD und im Kino ihre Zuschauer finden. Bei wenig filmischer Infrastruktur außrhalb der Großstädte profitieren die Filmemacher von der Unterstützung der Bürger vor Ort. Auch die Region hat was davon, weil es Beschäftigung schafft bei Seriendrehs mitunter für Jahre. In vielen Bundesländern sind Netzwerke für die Drehort-Suche entstanden. Nicht unerheblich: der Einfluss der regionalen Filmförderung auf die Entwicklung einer nachhaltigen Film- und Medienstruktur im jeweiligen Ländle. (mehr…).
Inzwischen eine Institution, wird der „Journalistentag“ von ver.di (zuvor IG Medien) in diesem Jahr 25 Jahre alt. Am 26. November wird in Berlin der Frage nachgegangen: „Unter Einfluss! Agenda-Setting in den Medien – Machen wir das? Oder wer?“. Politik, Wirtschaft, Öffentlichkeit und nicht zuletzt die konkreten Arbeitsbedingungen der Medienschaffenden sind die komplexen Einflussfaktoren, die unter die Lupe genommen werden.

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