Editorial: Konferenzmarathon

Das Konferenzjahr hat ver.di fest im Griff. In der Bundesverwaltung in Berlin herrscht – ob in der Woche oder am Wochenende und an vielen Abenden – reges Treiben, die Sitzungsräume sind ausgebucht.

Auch im Fachbereich Medien, Kunst und Industrie wurde bereits fleißig getagt. Jugend- und Frauendelegierte sitzen zusammen während M in die Druckerei muss. Die Bundesfachbereichskonferenz wird Mitte April stattfinden. M wird darüber in seiner nächsten Ausgabe im Mai berichten.
Die Bundesfachgruppe Medien und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) haben am letzten Februar-Wochenende eine dreitägigen Konferenzmarathon absolviert. Spürbar – und vom Vorsitzenden Werner Ach (ZDF) auch so beschrieben – war das gute Miteinander der Medienschaffenden in ver.di, die sich vor vier Jahren erst zu einer Fachgruppe zusammen geschlossen hatten. Gemeinsame Themen prägten die Diskussionen, bestimmten die Beschlüsse für die künftige Arbeit: in der Tarifpolitik und vor allem auch in der Medienpolitik, zur Zukunft des Journalismus oder bei der Sicherung des öffentlich- rechtlichen Rundfunks, der Filmförderung oder zur Entwicklung des Internets mit den Fragen des Urheberrechts und der Vergütung kreativer Leistungen. Die dju blickte mit einem abendlichen Festakt auf 60 Jahre Schaffen zurück. Im Fokus standen dabei die Anfänge, als die Journalisten mit den Schriftsetzern und Druckern erstmals eine Gemeinschaft bildeten, bis zum Zusammenschluss von ver.di. Das Ringen um Pressefreiheit – in Deutschland und weltweit –, um gute Arbeitsbedingungen und um den Wert des Journalistenberufes, der sich durch hohe Professionalität und damit als eine wirksame Kraft in der Demokratie auszeichnet, sind bleibende wichtige Aufgaben.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Top Tarifergebnis im Kino

In den Tarifverhandlungen mit der Kino-Kette UCI (United Cinemas International GmbH) wurde am 19. Februar 2024 ein Tarifergebnis erzielt, das an vielen Stellen die ver.di-Forderungen erreicht, so auch den Einstiegslohn von 14 Euro. In der anschließenden Befragung der Mitglieder bis zum 4. März gab es keinerlei Ablehnung. Somit beschloss auch die ver.di-Tarifkommission einstimmig die Annahme des Tarifergebnisses.
mehr »

Einschüchterungsversuche der Hohenzollern

Eine Studie der Universität Leipzig hat am Beispiel der deutschen Adelsfamilie Hohenzollern untersucht, wie kritische Berichterstattung und Forschung durch gezielte Anwaltsstrategien beeinflusst oder behindert werden sollen. Die Kommunikationswissenschaftler*innen haben dabei die Wirkung von SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) aus Sicht der Betroffenen nachvollzogen. Verunsicherung und Einschränkung der Arbeitsfähigkeit sind direkte Folgen bei ihnen.
mehr »

Honoraruntergrenzen bei der Kulturförderung

Claudia Roth will ein Versprechen einlösen und Mindeststandards für Honorare von Freien bei der Kulturförderung des Bundes sichern. Laut Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 sollten öffentliche Gelder für die Kultur an faire Vergütung gekoppelt sein. Nun, so die Kulturstaatsministerin, werden „für den Kernbereich der Bundeskulturförderung“ Mindesthonorare für Künstler*innen und Kreative eingeführt.
mehr »

Verwaltungsräte treten aus dem Schatten

Die Verwaltungsräte der Öffentlich-rechtlichen Sender sind mächtig. Sie überwachen und kontrollieren die Geschäftsführung des Intendanten oder der Intendantin, soweit es nicht um die inhaltliche Gestaltung des Programms geht. Außerdem legen sie den Haushaltsplan und den Jahresabschluss fest, kontrollieren die Beteiligung an Unternehmen und vieles mehr. Ihre Beschlüsse fassen sie nicht öffentlich.
mehr »