Arbeitskampfführung im Internet?

Die IG Medien hat das WWW endgültig als Kommunikationsmittel entdeckt. Kaum eine Nachricht ging seit Ende September so oft über die Mailingliste Kinonews wie „Erneuter Warnstreik im Kino“. Mittlerweile sind auf dieser Mailingliste über 170 User – überwiegend Kinobeschäftigte, aber auch leitende Angestellte von Cinemaxx und UFA – eingetragen. Ein großer Teil der internen Kommunikation während der Tarifauseinandersetzungen fand hier statt.

Die Mailingliste und die Website des Kino-Projektes der IG Medien ergänzen sich gegenseitig ideal. Auf der Website sind regelmäßig und schnell die jeweils aktuellen Tarifinfos zu finden, dazu Materialien zum Streikrecht, zu unterschiedlichen Streikfor-men und eine umfangreiche Bildersammlung von den bestreikten Betrieben. Die Mail „Aktualisierung der Homepage“ wird manchmal täglich versandt, um aktuelle Informationen zeitnah in die Kinos zu bringen.

Diese Form der Arbeitskampforganisation, bei der der Gegner mitlesen darf (die direkte Streikplanung natürlich ausgeschlossen), ist ein wesentlicher Faktor für die effektive Durchführung der Arbeitskämpfe – wer weiß, vielleicht organisieren wir demnächst unsere Kommunikation mit Call-Center-Beschäftigten oder den Mitarbeitern in Rundfunksendern und Zeitungsverlagen auch auf diesem Weg

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Wie ähnlich ist presseähnlich?

Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, erwartet, dass es für die öffentlich-rechtlichen Sender künftig schwerer werde, insbesondere jüngere Zielgruppen online zu erreichen. Grund dafür sei die „Schärfung des sogenannten Verbots der Presseähnlichkeit“, sagte Ludwig Ende Mai im Medienausschuss des sächsischen Landtags.
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ARD-Nachrichtentag: Mehr Transparenz

Nachrichten sind das Herz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie sollen gut recherchiert und aufbereitet sein, sollen verständlich Ereignisse vermitteln und einordnen. Beim ARD-Nachrichtentag am 5. Juni gab es einen offenen Einblick, wie das eigentlich geschieht. Teilnehmende bekommen Einblicke in den journalistischen Alltag und erfahren den Wert unabhängiger Nachrichten in Hörfunk, Fernsehen und Social Media.
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Altersversorgung für Filmschaffende

Zusammen mit der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Tarifpartner Produktionsallianz hat ver.di einen Tarifvertrag für eine branchenweite betriebliche Altersversorgung für Filmschaffende in Film- und Serienproduktionen abgeschlossen. Für die etwa 25.000 auf Projektdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera wird die neue tarifliche Altersvorsorge ab Juli 2025 starten.
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Was tun gegen defekte Debatten

Das Land steckt in der Krise und mit ihm die Diskussionskultur. Themen wie Krieg und Pandemie, Migration und Rechtsextremismus polarisieren die politische Öffentlichkeit. In ihrem Buch „Defekte Debatten: Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen“ suchen Julia Reuschenbach, Politikwissenschaftlerin an der FU Berlin und Korbinian Frenzel, Journalist und Redaktionsleiter Prime Time bei Deutschlandfunk Kultur, nach Auswegen aus der diskursiven Sackgasse.
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