Arbeitskampfführung im Internet?

Die IG Medien hat das WWW endgültig als Kommunikationsmittel entdeckt. Kaum eine Nachricht ging seit Ende September so oft über die Mailingliste Kinonews wie „Erneuter Warnstreik im Kino“. Mittlerweile sind auf dieser Mailingliste über 170 User – überwiegend Kinobeschäftigte, aber auch leitende Angestellte von Cinemaxx und UFA – eingetragen. Ein großer Teil der internen Kommunikation während der Tarifauseinandersetzungen fand hier statt.

Die Mailingliste und die Website des Kino-Projektes der IG Medien ergänzen sich gegenseitig ideal. Auf der Website sind regelmäßig und schnell die jeweils aktuellen Tarifinfos zu finden, dazu Materialien zum Streikrecht, zu unterschiedlichen Streikfor-men und eine umfangreiche Bildersammlung von den bestreikten Betrieben. Die Mail „Aktualisierung der Homepage“ wird manchmal täglich versandt, um aktuelle Informationen zeitnah in die Kinos zu bringen.

Diese Form der Arbeitskampforganisation, bei der der Gegner mitlesen darf (die direkte Streikplanung natürlich ausgeschlossen), ist ein wesentlicher Faktor für die effektive Durchführung der Arbeitskämpfe – wer weiß, vielleicht organisieren wir demnächst unsere Kommunikation mit Call-Center-Beschäftigten oder den Mitarbeitern in Rundfunksendern und Zeitungsverlagen auch auf diesem Weg

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Reformstaatsvertrag: Zweifel am Zeitplan

Der Medienrechtler Dieter Dörr bezweifelt, dass es den Bundesländern gelingt, sich gemäß ihrer Planungen bis Ende Oktober auf einen Reformstaatsvertrag zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu verständigen. Er halte „diesen Zeitplan, um es vorsichtig auszudrücken, für ausgesprochen optimistisch“, sagte Dörr auf M-Anfrage. Nach dem bisherigen Fahrplan sollte der Reformstaatsvertrag dann bei der Ministerpräsidentenkonferenz im Dezember 2024 unterzeichnet werden.
mehr »

Reform oder Abrissbirne im Hörfunk

Die Hängepartie um Finanzierung und Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) geht weiter. Nach wie vor sträuben sich ein halbes Dutzend Ministerpräsidenten, der Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für eine Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro zu folgen. Bis Oktober wollen die Länder einen Reformstaatsvertrag vorlegen, um künftig über Sparmaßnahmen Beitragsstabilität zu erreichen. Einzelne ARD-Sender streichen bereits jetzt schon ihre Hörfunkprogramme zusammen.
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »