„Hamburger Rundschau“: Erscheinen eingestellt

Die „Hamburger Rundschau“ (HR) ist – vorerst – am 13. Juli zum letzten Mal erschienen. Das teilte der Berliner „Tagesspiegel“, dem die Hamburger Wochenzeitung seit einigen Monaten jeweils donnerstags beigelegt wurde, an jenem Tag mit.

Der HR-Verlag habe „auf Grund nicht zu bewältigender Altlasten“ den Betrieb einstellen müssen. Verlag und Redaktion würden sich aber bemühen, „alle Möglichkeiten zu prüfen, die ein Weitererscheinen … noch in diesem Sommer gewährleisten würden.“

Die „Hamburger Rundschau“ war Anfang der 80er Jahre als Genossenschaft gegründet worden und hatte eine Auflage zwischen 12 000 und 16 000 Exemplaren erreicht. In den 90ern ging es dann bergab. Nach einem Intermezzo mit zwei lokalen Politikern (FDP und GAL) als Gesellschafter, übernahm 1998 Hans Barlach, der Enkel des Bildhauers, die Wochenzeitung. Barlach ist seit November 1999 auch Gesellschafter der „Hamburger Morgenpost“, deren Chefredakteur Josef Depenbrock auch HR-Miteigner ist.

Die dju Hamburg in der IG Medien hatte noch im März 2000 das Angebot der HR-Belegschaft unterstützt, die Wochenzeitung in Eigenregie zu übernehmen. Statt dessen wurde sie „Tagesspiegel“-Beilage und jetzt eingestellt.

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