Urheber wehren sich gegen Manipulation durch Gerätehersteller
Die Moritaten-Melodie war bekannt, der Text abgewandelt: „Die BITKOM saß greinend bei Angie und machte gar heftigen Wind“ tönte es am 17. Januar vor dem Berliner Filmmuseum. „Den Reibach mit unseren Werken, den machen nicht wir, sondern sie. Vor allem die Druckerhersteller, die wollen teilen nie“, sangen Gewerkschafter und Vertreter der Initiative Urheberrecht aus Protest zum Leierkasten.
Wenige Meter weiter am Potsdamer Platz, in einem eigens errichteten „Teuerland“-Zelt im Sony-Center, luden „führende Gerätehersteller“ zu einer Podiumsdebatte mit Pressekonferenz, um Stimmung gegen die Urhebervergütungen für privates Kopieren zu machen. Nach den Entwürfen zur Novelle des so genannten Korb II des Urheberrechtsgesetzes werden solche Vergütungen einmalig beim Kauf von Geräten und Leermedien erhoben, jedoch sogar auf fünf Prozent des Kaufpreises begrenzt. Die Geräteindustrie macht mit einer Kampagne „Wir schlagen drauf“ – dem Vernehmen nach mit 200 Mio. Euro vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) gesponsert – mobil und droht Preiserhöhungen für Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte an. Die Zahlen, mit denen die Hersteller dabei operieren, sind nach Meinung der Initiative Urheberrecht „falsch und manipulativ“. Die in der Kreativen-Initiative vereinigten 24 Mitgliedsverbände, darunter die dju und der VS in ver.di, stellen dem eigene Berechnungen und Hintergrundinformationen unter www.urheber.info/aktuell.html entgegen.