Schwarzer Freitag für den Bürgerfunk

DÜSSELDORF. Der 25. Mai 2007 wird als schwarzer Freitag in die Geschichte des Bürgerfunks in NRW eingehen.

Mit den Stimmen der Regierungsparteien CDU und FDP gegen die Stimmen von SPD und Grünen beschloss der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen, dass der Bürgerfunk werktags zukünftig von 21 bis 22 Uhr (bisher zwei Stunden von 20 bis 22 Uhr) und an Sonn- und Feiertagen von 19 bis 21 Uhr (bisher vier Stunden von 18 bis 22 Uhr) ausgestrahlt werden muss. Immerhin elf Sender hatten ihren Lokalfunk bis dahin schon um 18 Uhr ausgestrahlt. Alle Beiträge müssen einen klaren Bezug haben und in deutscher Sprache gesendet werden. Außerdem entfällt die bisherige Landesförderung nach Sendeminuten. Sie wird durch eine Projektförderung auf Antrag ersetzt. Aus Sicht der Opposition bedeuten die Änderungen das Aus für den Bürgerfunk. Die Grünen scheiterten mit einem Gegenantrag auf Ausweitung der Sendezeit und Beibehaltung fremdsprachlicher Angebote. Der Landesverband Bürgerfunk hat wegen Einschränkung der Meinungsvielfalt eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht angedroht. (M 03/2007)

 fbi 
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Inhalte brauchen Moderation

Theresa Lehmann ist Tiktok-Expertin bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie leitete das Modellprojekt pre:bunk, das zum Ziel hatte, Jugendliche mit Videoformaten zu Desinformation auf TikTok zu sensibilisieren. Mit M sprach sie über Regulierung, Verbote und Gefahren von Social Media.
mehr »

Die Newsfluencer kommen

In Deutschland vertraut eine Mehrheit der Menschen beim Nachrichtenkonsum in der digitalen Welt noch immer mehrheitlich auf klassische Medien. Das ist eine Erkenntnis aus einer im Oktober 2025 veröffentlichten Studie des Reuters Institute. Die britische Denkfabrik wollte herausbekommen, wie Menschen sich im Netz informieren. Dafür sind Personen in 24 Ländern befragt worden.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Junger Journalismus: Lernen, vernetzen und schützen

Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu, online wie auf der Straße. Umso wichtiger, Pressefreiheit nicht nur als Prinzip zu verstehen, sondern sie im Alltag zu verteidigen. Mit diesem Anspruch lud die Jugendpresse Deutschland Anfang November rund 80 junge Medieninteressierte nach Dresden ein. Bei der „YouMeCon kompakt“ ging es um journalistisches Handwerk, Verantwortung und darum, wie man Menschen schützt, die berichten.
mehr »