Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR), Kai Gniffke, übernimmt 2023 den ARD-Vorsitz. Das beschlossen die ARD-Intendanten und -Gremienvorsitzenden in Bremen. Nach dem Rücktritt der inzwischen entlassenen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger vom ARD-Vorsitz beginnt Gniffke damit ein Jahr früher als geplant. Er folgt damit auf den WDR-Intendanten Tom Buhrow, der das Amt des ARD-Vorsitzenden nach dem Abgang Schlesingers übergangsweise übernommen hatte.
Der WDR-Intendant dankte Gniffke, dass dieser sich bereit erklärt habe, das Amt des ARD-Vorsitzenden vorzeitig anzutreten. „Es sind herausfordernde Zeiten für die ARD, die wir nur gemeinsam angehen können. In diesen Tagen zeigt sich ganz besonders“, wird Buhrow in Tagesschau.de zitiert. „Die Menschen im Land erwarten von uns als öffentlich-rechtlichem Rundfunk, dass wir Konsequenzen aus Fehlern ziehen und transparent handeln.“ Das sei eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der Gniffke die volle Unterstützung der Gemeinschaft habe. Gniffke übernehme die ARD-Geschäfte in einer schwierigen Zeit. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sei „inmitten von Filzvorwürfen in eine tiefe Krise gestürzt“. Auch beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) rumorte es.
Der ARD-Vorsitz wechselt unter den neun Landesrundfunkanstalten von Zeit zu Zeit. In der Regel bleibt ein Intendant zwei Jahre im Amt. Gegen Ende des ersten Jahres wird er für ein zweites Jahr bestätigt.