Bonner General-Anzeiger baut Stellen im Verlag ab

Der Bonner General-Anzeiger schließt zum Jahresende vier Abteilungen, darunter die Grafik und den Online-Bereich. 17 MitarbeiterInnen haben bereits ihre Kündigung erhalten, weiter 24 Betroffene sollen nach bisherigem Stand anderweitig in der Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsanstalt H. Neusser unterkommen.

Als Grund für den Arbeitsplatzabbau führt Geschäftsführer Thomas Regge die schwierige finanzielle Situation des Hauses an. Die sei vor allem schrumpfenden Anzeigen- und Abonnentenerlösen geschuldet. Nähere Angaben dazu machte er nicht, er beruft sich auf den Tendenzschutz, heißt es in einer Mitteilung des Betriebsrates. Die Leistungen der geschlossenen Abteilungen sollen laut Regge künftig extern eingekauft, einige der Redaktion übertragen werden.

Der Betriebsrat hatte keine Chance, Gegenvorschläge zu erarbeiten. Er sei „vor vollendete Tatsachen” gestellt worden. „Dass der Betriebsrat nicht rechtzeitig beteiligt und informiert worden ist, ist ein eklatanter Verstoß gegen das Gesetz”, sagt Betriebsratsvorsitzende Imke Habegger. Der Arbeitgeber lehnt Verhandlungen über einen Interessensausgleich und Sozialplan bisher ab. Zudem hat der Betriebsrat die Sozialauswahl der Geschäftsführung als „fehlerhaft und fragwürdig” einschätzt. Das zeige „der gesamten Belegschaft die Kaltschnäuzigkeit und Rücksichtslosigkeit der Geschäftsführung. Das lassen wir uns nicht gefallen”, so Habegger. Deshalb hat der Betriebsrat eine Einigungsstelle beim Arbeitsgericht Bonn beantragt. Die Entscheidung darüber stand bei Redaktionsschluss noch aus.

 

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