Die Nachrichtenagentur dapd hatte am 11. April 2013 nach zwei Insolvenzgängen endgültig ihr Aus erklärt. Insgesamt 300 Beschäftigte, zum Schluss noch 175, hatten ihren Job verloren (M berichtete in 1,2 und 3/2013). Was ist aus ihnen geworden, wollten ehemalige Mitarbeiter wissen und starteten eine Umfrage.
274 einstige Mitarbeiter wurden angeschrieben, 149 haben geantwortet. Danach sind viele ehemalige dapd-Beschäftigte ein knappes Jahr nach der Betriebseinstellung wieder berufstätig. Ältere sind weitaus häufiger arbeitslos als jüngere. Auch der Anteil der Freiberufler sei bei den Älteren deutlich größer als bei den Jüngeren, was den Rückschluss zulasse, dass viele mangels Alternative für sich diesen Weg gewählt haben. Weit über die Hälfte der Ex-dapd-Beschäftigten arbeiten weiter im Journalismus, ein Drittel im Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit. Nur fünf Prozent sind nicht mehr in der Kommunikationsbranche tätig.
Diejenigen, die wieder eine Festanstellung haben, schneiden in jeder Hinsicht besser ab als Freiberufler: Sie sind häufiger finanziell bessergestellt als zu dapd-Zeiten, auch ihre aktuelle Arbeits- und Lebensqualität bezeichnen sie häufiger als besser als die Freiberufler. Wer in die Branche PR/Öffentlichkeitsarbeit gewechselt ist, hat häufiger einen unbefristeten Vertrag und wird auch besser bezahlt. Insgesamt nennen aber viele Befragte ihre heutige Arbeits- und Lebenssituation besser als früher.
Eine große Mehrheit sieht im Ende der dapd einen Verlust für die Medienvielfalt. Aufschlussreich seien dabei die Begründungen, meinen die Umfrage-Auswerter: Hier werde immer wieder darauf hingewiesen, dass dpa jetzt ein Monopol habe und gerade auf Länderebene bestimme, über was berichtet wird und über was nicht.