Die Berichte über Entwicklungen der deutschen Medienwirtschaft im vierten Quartal 2019 liegen vor. Nach Berechnungen von PricewaterhouseCoopers umfasst die deutsche Medienwirtschaft im engeren Sinn 56 Milliarden Euro Umsatz. Die visuellen Medien – TV, Video, Film – stellen davon 18 Milliarden, belegt die aktuelle Branchenübersicht. Bei den Zeitungen riss die Serie von Verkäufen und Zusammenschlüssen nicht ab.
Ein neuer Konflikt um den Pressevertrieb konnte im letzten Quartal abgewendet werden. Der Buchumsatz ist wegen höherer Preise leicht gestiegen. Beim Buchhandel hat das vergangene Jahr eine deutliche Zentralisation des Kapitals gebracht. Die Fernsehsender sehen sich mit einer Offensive der Streamingportale aus den USA konfrontiert.
Die Konzernübersichten zeigen: Bertelsmann ist stolz auf sich selbst und will sechs Milliarden Euro jährlich in Medieninhalte investieren. ProSiebenSat.1 muss mit weniger Profit zufrieden sein und bekommt mit Mediaset einen neuen Großaktionär. Bei Springer ist die Machtübernahme durch das Finanzkapital mit KKR vollzogen, der angekündigte „große Schnitt“ beim Personal zeichnet sich ab. Die VG von Holtzbrinck hat positive Wirtschaftszahlen für 2018 gemeldet. Der Versuch, die Finanzierung von ARD und ZDF mit einem Indexmodell auf verlässlichere Beine zu stellen, ist gescheitert. Mit Leonine hat der Finanzinvestor KKR aus dem Stand heraus einen führenden Konzern für Film- und Fernsehproduktion geschaffen.
Zwischen Oktober und Dezember 2019 wurden 46 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Herausragend waren die Komplettübernahmen von Penguin Random House durch Bertelsmann und von Immowelt durch Axel Springer. Zu nennen sind auch der Verkauf von Autoscout24 und Finanzcheck an Hellman & Friedman, die Neuordnung des Kapitals beim Badischen Pressehaus sowie mit PSP die Hereinnahme eines zweiten Finanzinvestors durch KKR bei Axel Springer.
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