RTL schluckt G+J: Versprechen einhalten

Gruner + Jahr am Baumwall in Hamburg Foto: Mathias Thurm

Nach der heute bekanntgegebenen Entscheidung, RTL Deutschland und Gruner + Jahr (G+J) zusammenzuführen, appelliert die Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di an die soziale Verantwortung der Beteiligten vor allem für die rund 2500 Beschäftigten des Hamburger Verlagshauses. Gegebene Versprechen zu Tarifbindung und Beschäftigungssicherung seien einzuhalten.

Die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Monique Hofmann, fordert die Geschäftsführung auf, „sich unmissverständlich öffentlich für eine Beschäftigungssicherung auszusprechen sowie Tarifbindung und Betriebsvereinbarungen zu bewahren und im Sinne der Mitarbeiter*innen zu stärken“.

Nach Monaten der Ungewissheit über die Zukunft des Hamburger Verlagshauses G+J und seiner rund 2500 Beschäftigten müsse man sich nun zumindest sozial verantwortlich zeigen. „Die offenbar rein zahlengetriebene Konzernentscheidung darf nicht dazu führen, dass neben herausragenden Zeitschriften- und Medienmarken auch die Beschäftigten auf der Strecke bleiben“, so Hofmann in einer Pressemitteilung.

Im Februar hatten RTL Deutschland und G+J die Prüfung einer noch engeren Zusammenarbeit verkündet. Im Mai dann hatte die G+J-Geschäftsführung dem Hamburger Senat versprochen, dem Medienstandort Hamburg treu bleiben zu wollen. „Dieses Versprechen muss gelten, auch wenn Bertelsmann sein journalistisches Prachtstück unter das Dach von RTL Deutschland schiebt“, forderte Hofmann.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »