Sinkende Auflagen und weiter Zoff bei Print

Bildgrafik: Petra Dressler

Mit Funke ist die drittgrößte Zeitungsgruppe aus dem Verlegerverband ausgetreten. Dahinter steht nicht nur der Zorn über Mathias Döpfner als dessen Präsident, es kommen handfeste Interessen zum Tragen. Der Hintergrund: Bei den Printmedien sinken die Auflagen weiter, elektronische Ausgaben gleichen die Rückgänge nicht aus. Lediglich bei den audiovisuellen Medien steigen in der Branchenübersicht für das erste Quartal 2022 die Erlöse.

Auch die Buchbranche hat die Pendemieverluste noch nicht ausgeglichen, das gleiche gilt für die Kinos. Anders die ausdiovisuellen Medien: Hier steigen die Erlöse, weil das Streaminggeschäft sprudelt. Auch die Umsätze bei Onlinemedien und Videospielen sind 2021 deutlich gestiegen.

Konzernübersichten

Die bayerische Politik will per Gesetz verhindern, dass der italienische MfE-Konzern die P7S1-Gruppe übernimmt. Der Münchner Konzern hat 2021 ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt und ist deshalb ein attraktives Kaufobjekt. Auch der größte deutsche Medienkonzern Bertelsmann hat Interesse angemeldet. Er konnte im vergangenen Jahr beim Umsatz ebenfalls kräftig zulegen. Die Profite sind jeweils noch deutlich stärker gewachsen. Die Medienhäuser Burda, Bauer und Funke haben Geschäftszahlen für 2020 veröffentlicht.

Etliche Übernahmen

Zwischen Januar und März 2022 sind mindestens 36 Fälle von Übernahmen, Beteiligungen und Gemeinschaftsfirmen mit deutschen Medienunternehmen bekannt geworden. Zu den herausragenden Deals gehörten zwei Rückzüge aus dem Ausland: Bauer verkaufte sein restliches USA-Geschäft, RTL seine Aktivitäten in Kroatien. Hervorzuheben sind auch der Erwerb der italienischen Lux Vide durch RTL/Fremantle, des Spieleentwicklers Astragon durch Team 17 und der Aachener Zeitungen durch Mediahuis.

Zu den ausführlichen Quartalsberichten auf der dju-Webseite.

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