Die Quartalsberichte zur deutschen Medienwirtschaft im vierten Quartal 2018 liegen vor. Danach sind im Vorjahr eine Million Internetnutzer neu hinzu gekommen. Auch deshalb ist das Netz inzwischen zum stärksten Werbeträger geworden. TV hat das Nachsehen. Auf dem Zeitungsmarkt dagegen ist die Vielfalt weiter gesunken. Bei Publikumszeitschriften sind im letzten Quartal etliche große Titel verkauft worden.
Die Branchenübersicht belegt weiter: Der Buchumsatz hat 2018 stagniert, aber bei E-Büchern deutet sich eine Trendwende nach oben an. Die Werbeerlöse beim Fernsehen sind erstmals seit langer Zeit nicht mehr gewachsen. Derweil untergraben Online-Streamingportale die etablierten Geschäftsmodelle in zahlreichen Medienbranchen: Fernsehen, Hörfunk, Filmwirtschaft, Kinos und Bücher.
Mit Blick auf die großen Medienkonzerne bemerkenswert: Bei Springer hat es einen Anteilstausch an der Spitze des Unternehmens gegeben. Die Geschäftszahlen des Konzerns können sich sehen lassen. Bei Bertelsmann wird die Bilanz durch RTL Deutschland belastet. ProSiebenSat.1 leidet am stärksten unter einem Absturz des Aktienkurses und gerät in die Gefahr einer feindlichen Übernahme. Holtzbrinck hat 2017 mehr Umsatz gemacht, aber weniger Profit eingestrichen. Madsack hat das Geschäftsjahr 2017 „erfolgreich“ abgeschlossen, Ganske hingegen verbuchte einen Verlust.
Im Oktober, November und Dezember 2018 wurden 35 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen bekannt, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen der Mehrheitserwerb an der brasilianischen Campanhia das Letras durch Bertelsmann, der Verkauf der Berliner Synchron nach Schweden, der Verkauf der Cinestar-Kinokette an Vue Entertainment und der Verkauf von Bauers gesamten Aktivitäten in Tschechien und der Slowakei an den Oligarchen und tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babiš.
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