Streaming erobert Medienbranchen

Streaming ist der führende Vertriebsweg auf dem Musikmarkt, stellt mittlerweile aber in immer Branchen die etablierten Geschäftsmodelle infrage, so Gert Hautsch in den aktuellen Berichten zur Medienwirtschaft für das dritte Quartal 2018. Auch Fernsehsender, Videoportale, Filmtheater und Buchverlage sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert, auf die sie kaum vorbereitet sind. Vor diesem Hintergrund haben sich die Umsätze in der Werbewirtschaft und in den meisten Medienbranchen kaum bewegt oder sind sogar gesunken. Nur die Onlinewerbung wächst weiterhin kräftig.

Eine sehr unterschiedliche Bilanz ziehen die deutschen Medienkonzerne. Während Burda sich über eine Umsatzsteigerung von 18,4 Prozent in 2017 freuen kann und auch Springer und Bertelsmann gewachsen sind, ist ProSiebenSat.1 wegen des Verkaufs von Tochterfirmen geschrumpft. ARD und ZDF müssen sich dagegen mit weniger Geld zufriedengeben, weil die Politik das so will. DuMont steht eine Strafzahlung von 16 Millionen Euro ins Haus und die Kirch-Pleite von 2002 ist nun endlich abgeschlossen worden.

Insgesamt 41 Übernahmen, Beteiligungen und Gründungen von Gemeinschaftsunternehmen, bei denen deutsche Medienunternehmen als Akteure auftraten, sind für das dritte Quartla 2018 zu vermelden. So konnte Bauer mit der Übernahme zweier Radiobetreiber in England und Schweden seine Marktposition im Radiogeschäft weiter festigen. Bertelsmann hat mit dem Audio-Verlag (DAV) einen der größten deutschen Hörbuchverlage erworben und der Jahreszeiten-Verlag sechs Frauenzeitschriften an Klambt verkauft.

Zu den Quartalsberichten auf der Website der dju in ver.di

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Quartalsbericht liegt vor

Einen detaillierten Blick auf das Mediengeschehen gibt der neue Quartalsbericht. Er speist sich aus den Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Im Frühjahr nun hat das Internet erstmals das Fernsehen als wichtigste Quelle für „News“ abgelöst. Die gedruckten Auflagen der Pressemedien gehen weiter zurück, die Digitalumsätze legen zu. Fest steht außerdem, Zeitungen erhalten keine Zustellförderung. 
mehr »

Tarifverhandlungen: Unfaire Forderungen

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde mit der dju in ver.di hatte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Doch der Verband legte am 25. Juli in Frankfurt am Main keine konkreten Zahlen vor. Die Tarifverhandlungen hatten am 27. Mai begonnen. Die dju in ver.di fordert zwölf Prozent mehr für Gehälter und Honorare. Damit soll der eingetretene Reallohnverlust ausgeglichen werden.
mehr »

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Renaissance einer Redaktion in Guatemala

Am 15. Mai 2023 stellte Guatemalas investigative Tageszeitung „elPeriódico“ ihr Erscheinen ein. Rund ein Jahr später sind die Köpfe hinter dem linken Leitmedium mit dem Online-Portal „eP Investiga“ wieder da. Die beiden Buchstaben eP erinnern an den alten Titel des Blattes, das sich dem Kampf gegen die Korruption verschrieben hatte. Offiziell gibt es keine Verbindung zur Familie Zamora und dem nach wie vor in Haft sitzenden Zeitungsgründer José Rubén Zamora. Allerdings tritt das investigative Portal für sein journalistisches Credo ein. 
mehr »