Trotz voller Auftragsbücher

Kündigungen beim Start der Bavaria-Tochter

Das neue Tochterunternehmen Bavaria Studios & Production Services GmbH nahm am 1. Februar seinen Geschäftsbetrieb auf. Der Zusammenschluss der Bavaria Film- und Fernsehstudios (BFFS) und der Bavaria Produktion Services (BPS) bietet Dienstleistungen aus einer Hand an. Kurz vor dem Zusammenschluss kündigte die Geschäftsführung der BPS erste Entlassungen an.


Der neue Geschäftsführer der BPS und BFFS, Martin Moll, sprach davon, dass im Rahmen der Zusammenführung „doppelte Arbeitsplätze“ in beiden Unternehmen abgebaut würden. Jeder Arbeitsplatz stehe zur Disposition. Inzwischen wurden vier Kündigungen bei der BPS ausgesprochen, zwei Kollegen mit befristeten Verträgen werden nicht weiter beschäftigt. Zudem plant die BPS, die Sendeabwicklung zum 31. März zu schließen. Insgesamt sind von diesen Planungen etwa 10 Mitarbeiter betroffen. Der Betriebsrat der BPS hat einen Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen. ver.di hat die Geschäftsführung der BPS und BFFS zu Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag aufgefordert. Desweiteren wurden ZDF und Bavaria Film GmbH aufgefordert, jedem Beschäftigten einen Ersatzarbeitsplatz anzubieten.

Die Auftragsbücher der Bavaria seien voll, weiß ver.di-Sekretär Jörg Reichel. Neben Produktionen für das ZDF und ARD gebe auch Hollywoodstar Kevin Costner in 2010 sein Debüt in München. „Das ZDF und Bavaria Film GmbH stehen deshalb in der Pflicht, Ersatzarbeitsplätze anzubieten“, fordert Reichel. Es gebe keinen Grund, Mitarbeiter auf die Straße zu setzen: „Für jeden ist Arbeit da – ob bei Bavaria oder beim ZDF“, so Reichel. ver.di werde wie bei den Dekorationsbauern von „Wetten dass?“ im August 2008 um jeden Arbeitsplatz kämpfen, kündigte Reichel an.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Der Clickbait mit den miesen Botschaften

„Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, nach diesem Motto bewertete einst Helmut Thoma, der kürzlich verstorbene ehemalige RTL-Chef, den Erfolg von Programmformaten. Dieses für private Sender typische Prinzip findet inzwischen seine Fortsetzung in immer mehr digitalen Nachrichtenportalen. Das untermauert eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin nach der Auswertung von 40 Millionen Schlagzeilen.
mehr »

Halbzeit bei der UEFA Frauen-EM

UEFA-Women’s Euro 2025 heißt das Turnier nach dem Willen des Europäischen Fußballverbands. Bei den Männern wird auf die geschlechtsspezifische Eingrenzung verzichtet. Möglichweise ein Relikt aus den Zeiten, als das Kicken selbstverständlich eine maskuline Sportart war, vermeintlich ungeeignet für die „zarte Weiblichkeit“. 
mehr »

Für ein digitales Ökosystem

Markus Beckedahl, Journalist und Gründer des Online-Portals www.netzpolitik.org, erkennt  im System des öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Ort, wo alternative digitale Infrastrukturen gut entwickelt werden können. Ungarn und Polen haben es vor Jahren gezeigt, die USA erleben es gerade aktuell und die Welt scheint dabei zuzuschauen: Die Aushebelung demokratischer Strukturen durch gewählte Regierungen.
mehr »

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »