M1–2/2011 „Hohe Qualität statt Masse“, Interview mit Monika Piel
Die Argumentation von Monika Piel kann nicht überzeugen. Denn erstens suggeriert der Begriff „Fernseh- und Hörfunkverweigerer“ ein vollkommen falsches Bild, da viele Personen nicht aus Egoismus der Allgemeinheit gegenüber, sondern wegen einer höheren Lebensqualität auf jene Angebote verzichten.
Weswegen die neue Rundfunkgebühr für jeden Haushalt schlicht einen unfairen Charakter trägt. Und zweitens hinkt der Vergleich zu einem Infrastrukturbeitrag, bei dem die Bürger für eine Dienstleistung bezahlen, die sie ggf. nicht in Anspruch nehmen. Schließlich sind bei jener in der Regel die Pflichten gegenüber den Menschen für den Bedarfsfall genau festgeschrieben, während der öffentlich-rechtliche Rundfunk Programmautonomie genießt. Und seinen Finanziers sogar in manchen Fällen die Veröffentlichung von Führungsgehältern verweigern kann. Weshalb die Rollen in ihrer bisherigen Planung ab 2013 eindeutig zu einseitig zu Lasten der Bevölkerung verteilt liegen. Was sich schon heute darin widerspiegelt, dass das kluge Reformpapier „Auferstanden von den Quoten“ von freien WDR-Mitarbeitern innerhalb der ARD-Spitze gerade inhaltlich kaum eine Beachtung fand!