Leserbrief: Kein Feigenblatt

Billige Reporter“ in M 9 / 06

Die Ansicht des Autors von „Billige Reporter“, die er den Offenen Kanälen zukommen lässt, indem er der Beurteilung als „medienpolitisches Feigenblatt“ als „nicht ganz unzutreffend“ zustimmt, kann ich absolut nicht teilen.

Zumindest für Sachsen-Anhalt trifft dies nicht zu. Und was das Nischendasein betrifft, so teilen dieses Schicksal nicht nur die Offenen Kanäle, sondern wohl der Großteil aller Fernsehsender, wenn man von einer Handvoll Marktführer absieht. Allerdings muss man auch sehen, dass das Nischendasein politisch meist so gewollt ist bzw. aufgrund der finanziellen Situation in den Bundesländern zumindest so hingenommen wird, egal wie stark die Landesmedienanstalten sich machen. Einige Offene Kanäle haben es zumindest geschafft, sich und ihre Sendungen sogar per Live-Stream im Internet zu etablieren, andere veröffentlichen wenigstens einen Teil der Sendungen oder einzelne Beiträge im Internet. Für mich persönlich, der ich aktiv beim Offenen Kanal Magdeburg mitarbeite, ist der Offene Kanal eine hervorragende Möglichkeit, als arbeitsloser TV-Journalist (55) nicht ganz die Verbindung zum Medium Fernsehen zu verlieren, sondern immer am Ball zu bleiben, technische Neuerungen hautnah mitzubekommen und nicht zuletzt Verbindungen zu vielen Menschen weiter pflegen zu können. … die Mitarbeiter dort sind auch nicht böse, dass ich sie ein wenig mit meiner Erfahrung unterstützen kann, und wir haben das Wohlwollen der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt, was nicht unwichtig ist.

 
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Die unangemessene Provokation

Sie haben es wieder getan. Zum zweiten Mal nach 2020 verweigern die Ministerpräsidenten den öffentlich-rechtlichen Anstalten die von der KEF empfohlene Anpassung des Rundfunkbeitrags. Gegen diesen abermaligen Verfassungsbruch ziehen ARD und ZDF erneut vor das Bundesverfassungsgericht. Gut so! Denn nach Lage der Dinge dürfte auch dieses Verfahren mit einer Klatsche für die Medienpolitik enden.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »