„Billige Reporter“ in M 9 / 06
Die Ansicht des Autors von „Billige Reporter“, die er den Offenen Kanälen zukommen lässt, indem er der Beurteilung als „medienpolitisches Feigenblatt“ als „nicht ganz unzutreffend“ zustimmt, kann ich absolut nicht teilen.
Zumindest für Sachsen-Anhalt trifft dies nicht zu. Und was das Nischendasein betrifft, so teilen dieses Schicksal nicht nur die Offenen Kanäle, sondern wohl der Großteil aller Fernsehsender, wenn man von einer Handvoll Marktführer absieht. Allerdings muss man auch sehen, dass das Nischendasein politisch meist so gewollt ist bzw. aufgrund der finanziellen Situation in den Bundesländern zumindest so hingenommen wird, egal wie stark die Landesmedienanstalten sich machen. Einige Offene Kanäle haben es zumindest geschafft, sich und ihre Sendungen sogar per Live-Stream im Internet zu etablieren, andere veröffentlichen wenigstens einen Teil der Sendungen oder einzelne Beiträge im Internet. Für mich persönlich, der ich aktiv beim Offenen Kanal Magdeburg mitarbeite, ist der Offene Kanal eine hervorragende Möglichkeit, als arbeitsloser TV-Journalist (55) nicht ganz die Verbindung zum Medium Fernsehen zu verlieren, sondern immer am Ball zu bleiben, technische Neuerungen hautnah mitzubekommen und nicht zuletzt Verbindungen zu vielen Menschen weiter pflegen zu können. … die Mitarbeiter dort sind auch nicht böse, dass ich sie ein wenig mit meiner Erfahrung unterstützen kann, und wir haben das Wohlwollen der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt, was nicht unwichtig ist.