„Ohne Zuschauer“ in M 1–2.2009
Der Kolumnist weiß alles besser: Das hauptsächliche Problem mit dem Gaza Krieg war, dass Al Dschesira immer wieder ein Baby mit schweren Verbrennungen im Gesicht zeigte, und der amerikanische Facharzt nicht „live“ dabei erklären durfte, dass vielleicht die Verbrennungen nicht durch israelisches Phosphor verursacht wurden. Was sonst will der Autor uns mit seinem Bericht „Ohne Zuschauer“ mitteilen? … Und wenn er dann verurteilt war, mit anderen „Zuschauern“ auf Hügeln in Israel die Explosionen der 500 kg Präzisions-Bomben aus sicherer Entfernung zu beobachten, warum berichtet er nicht über den Jubel der Israelis bei jedem Einschlag? Die Israelis wollten diesen Krieg, er gefiel diesen Zuschauern.
Dass er dann aber Hamas auch die Mitschuld dafür gibt, dass sich keine ausländischen Journalisten im GAZA aufhielten, ist schlichtweg verlogen. Hat er vielleicht vergessen, dass es die Israelis waren, die seit 2002 über 24 Journalisten in Gaza/ West Bank getötet haben? Die westlichen Medien wollen einfach nichts wissen von Hamas und dem Leiden der Palästinenser. … Nein das Problem mit der Berichterstattung über den Gaza-Krieg war nicht, dass er „ohne Zuschauer“ stattfand, sondern manche fühlten sich nicht in der Lage, hin zu schauen.