AFP-Tarifabschluss: Änderungen vereinbart

Der im vergangenen Februar bei der AFP Agence France Presse GmbH in Berlin erzielte Tarifabschluss für die 50 Beschäftigten wurde nun um einige Änderungen ergänzt. Der Arbeitgeber hatte die Gewerkschaften nach der Tarifeinigung überraschend mit der Forderung nach Änderung der bisher geltenden Anrechnungsregeln für die Berufsjahre konfrontiert.

So sollte konkret die Anerkennung von Studienzeiten für die Berechnung der Berufsjahre gestrichen werden. Diese Forderung konnten die Gewerkschaften allerdings abwehren und sind damit auch dem Ergebnis eine Mitgliederumfrage von Anfang Juni gerecht geworden. Im Gegenzug mussten jedoch Abstriche bei der Laufzeit des Gehaltstarifvertrags (GTV) hingenommen werden. Dieser sollte eigentlich bis Ende 2017 gelten, wird nun aber ebenso wie der erneut in Kraft gesetzte Manteltarifvertrag (MTV) erstmals zum 31.12.2018 kündbar sein. Die Aufnahme von Tarifverhandlungen über Gehaltssteigerungen soll hingegen schon im August 2018 erfolgen, ohne dass eine der beiden Seiten den GTV gekündigt haben muss.

Des Weiteren soll nach der rückwirkend ab 01. Januar 2017 geltenden, neuen Gehaltstabelle zu wenig gezahltes Gehalt monatsweise nachberechnet werden. Zu viel gezahltes Gehalt wird vom Arbeitgeber hingegen nicht zurückgefordert. Der zwischenzeitlich vom Arbeitgeber als Komepnsation für die Anrechnung der Studienzeiten angebotene Freizeitausgleich entfällt nun mit der neuen Vereinbarung.

Beide Seiten haben noch bis zum 30. Juni Zeit, sich mit der neuen Tarifeinigung einverstanden zu erklären.

Aktuelles Tarifinfo zum Download:

2017_06_19 AFP ver.di DJV Tarifinfo

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »