Bessere Bedingungen für Freie beim MDR

Beim MDR wurde nach vierjähriger Verhandlungsdauer Ende Juni ein Bestandschutztarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Freie mit nicht programmgestaltender Tätigkeit – wie Kameraleute, Cutter, Redaktionsassistenten – abgeschlossen. Er soll zum 1. Januar 2013 in Kraft treten und steht derzeit noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Gremien. Nach dem neuen Vertrag erhalten die nicht programmgestaltenden freien Mitarbeiter eine Angebotsgarantie in Höhe von 85 Prozent ihres Einkommens, wenn sie in zwei Kalenderjahren von 2007 bis 2010 mindestens 110 Tage pro Jahr beschäftigt waren.
Gleichfalls liegt nunmehr für freie MDR-Journalisten der neue verbesserte 12a-Tarifvertrag zur Unterschrift vor, der rückwirkend zum 1. Januar 2012 gelten soll. Verlängert wurden die Fristen für die Mitteilung zur Beendigung oder einer wesentlichen Einschränkung der Tätigkeit langjährig Beschäftigter nach 15 Jahren auf acht und nach 20 Jahren auf 12 Monate. Wer 25 Jahre arbeitnehmerähnlich beim MDR beschäftigt ist, darf nur aus wichtigem Grund gekündigt werden. Außerdem ist im neuen 12a-Tarifvertrag erstmals ein Anspruch auf Fort- und Weiterbildung bei angemessener Honorierung fixiert. Die Höchstgrenze zur Feststellung von Arbeitnehmerähnlichkeit wurde angehoben, die unter anderem Voraussetzung für den Anspruch auf Urlaubs- und Krankengeld ist. Sie beträgt 68.000 Euro im Jahr, ab 2015 dann 73 000 Euro.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Negativrekord der Pressefreiheit

Mehr Übergriffe im Umfeld von Wahlen und eine Rekordzahl von Ländern mit katastrophalen Bedingungen für Medienschaffende. Die Lage der Pressefreiheit hat sich im weltweiten Vergleich weiter deutlich verschlechtert. Dies geht aus der Rangliste der Pressefreiheit 2024 von Reporter ohne Grenzen (RSF) hervor. Der Analyse zufolge befanden sich im vergangenen Jahr 36 Länder in der schlechtesten Wertungskategorie. Das sind so viele wie seit mehr als zehn Jahren nicht.
mehr »

Medienhäuser müssen Journalisten schützen

„Die Pressefreiheit ist auch in Deutschland zunehmend bedroht”, kritisiert die Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di, Tina Groll, zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die dju in ver.di verzeichne mit großer Sorge eine wachsende Anzahl der Angriffe, die die Gewerkschaft für Medienschaffende in einem internen Monitoring festhält.
mehr »

Beitragsanpassung unter der Inflationsrate

Seit die aktuelle Empfehlung der KEF zur Beitragsanpassung vorliegt, gibt es mehrere Ministerpräsidenten, die eine Zustimmung zu einer Erhöhung kategorisch ausschließen. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht vor drei Jahren bereits geurteilt, dass sich ein Bundesland dem Vorschlag der KEF im bislang gültigen Verfahren nicht einfach so widersetzen darf. M sprach mit dem KEF-Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Detzel über die aktuelle Debatte um die Rundfunkfinanzierung.
mehr »

Filmtipp: Die Mutigen 56

Hin und wieder ist es gar nicht verkehrt, sich bewusst zu machen, wie gut es uns in vielerlei Hinsicht geht. Jedenfalls gemessen an anderen Zeiten. Vieles von dem, was uns heute selbstverständlich erscheint, musste erst erkämpft werden, zum Beispiel die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall; davon erzählt das sehenswerte Dokudrama „Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik“.
mehr »