Für höhere Löhne bei den Multiplex-Kinos

Kundgebung in Hamburg vor dem CinemaxX-Verhandlungsauftakt
Foto: Lars Hansen

Gut 300 Beschäftigte der CinemaxX und CineStar-Kinos aus ganz Deutschland machten am 30. April in Hamburg mit einem gemeinsamen Warnstreik Druck vor den Tarifverhandlungen mit dem CinemaxX-Unternehmen. „Großes Kino, kleiner Lohn“, war das Motto des Demonstrationszuges. Zuvor war bereits in mehr als 20 Städten bundesweit in Kinos gestreikt worden.

ver.di hatte im Vorfeld der sechsten Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung mit CinemaxX zu der Hamburger Demonstration aufgerufen. Unterstützt wurden die Kino-Streikenden dort von den Kolleginnen und Kollegen der Computer-Bild, die sich derzeit ebenfalls im Warnstreik befinden. „Wir sind auf lange, harte und konstruktive Verhandlungen eingerichtet“, sagt Kino-Tarifsekretär Holm-Andreas Sieradzki zu den Demonstranten, die vom Dammtor zum Gänsemarkt zogen. Dort, in unmittelbarer Nähe zur CinemaxX-Zentrale, wurde eine Abschlusskundgebung abgehalten. „Wenn die Verhandlungen scheitern sollten, haben wir hier und heute schon einmal gezeigt, dass wir kampfbereit sind!“, erklärte der ver.di-Verhandlungsführer.

Nach fünf Verhandlungsrunden für die rund 3.000 Beschäftigten waren die Tarifparteien immer noch keinen entscheidenden Schritt vorangekommen. Deshalb wurde bei den Multiplex-Kinoketten Cinestar und CinemaxX zum bundesweiten Filmstart von „Avengers: Endgame“ ab 24. April bereits in mehr als 20 Kinos gestreikt. Die Servicekräfte im Kino verdienten Anerkennung und Respekt mit existenzsichernden Entgelten. Mit den Niedriglöhnen bei CinemaxX und CineStar sei das nicht gegeben, kritisiert ver.di. Mit dem Unternehmen Cinestar konnte bisher nicht einmal ein neuer Verhandlungstermin vereinbart werden. Bei der für den 30. April vereinbarten Fortsetzung der Tarifverhandlungen in Hamburg sollten die CinemaxX-Betreiber endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, hatte die Gewerkschaft gefordert. „Tatsächlich haben wir nun ein Angebot des Arbeitgebers bekommen“, erklärt Holm-Andreas Sieradzki. „Darüber werden wir allerdings zunächst in der Tarifkommission beraten.“

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Neue Präsidentin bei Themis

Die Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt in der Kultur-, Musik- und Medienbranche, Themis, hat eine neue Präsidentin. Martina Zöllner löst die langjährige Vorständin Eva Hubert ab und hat nun einen neuen, nunmehr zweiköpfigen Vorstand. Bereits im Juli war Maren Lansink, bis dahin Geschäftsführerin der Themis, zur Geschäftsführenden Vorständin berufen worden.
mehr »

TikTok droht mit Kündigung

Beschäftigte von TikTok in Berlin wehren sich seit Wochen gegen geplante Kündigungen. Arbeit von Content-Moderator*innen und Betreuer*innen für nicht-deutschsprachige Content-Creators bei TikTok Germany soll von Künstlicher Intelligenz übernommen werden. Im Juli wurde zweimal gestreikt. Es waren die ersten Streiks bei einer Social-Media-Plattform in Deutschland. Jetzt droht TikTok einer der Aktiven, Mitglied von ver.di, mit Kündigung. Die Gewerkschaft bewertet das als Einschüchterungsversuch.
mehr »

RBB: Freiwillige zur Jobaufgabe gesucht

Der RBB hat mit Wochenbeginn ein „Programm zur strukturellen Verkleinerung des Senders“ gestartet. Dabei soll vorrangig bei Personal- und Honorarkosten gekürzt werden. Um bis Jahresende mindestens neun Millionen Euro einzusparen, sind im ersten Schritt Vorruhestands- und Abfindungsangebote vorgesehen. ver.di sieht dieses Vorgehen kritisch.
mehr »

Tarifeinigung bei Tageszeitungen 

In der zehnten Verhandlungsrunde haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Hamburg auf einen neuen Tarifvertrag für Redakteur*innen bei Tageszeitungen geeinigt. Der Tarifeinigung waren bundesweit in 36 Verlagen und Redaktionen Streiks vorausgegangen, die zuletzt bis zu sechs Tage angedauert haben.
mehr »